Richtige Zielsetzung: Geschichte vom Labyrinth

Zielsetzung klingt ja erst mal super. Doch Hand aufs Herz: Wie oft hast du dir schon vorgenommen, erfolgreicher, glücklicher oder sportlicher zu werden, nur um dann irgendwann frustriert aufzugeben? Oft liegt es an der Art, wie wir unsere Ziele festlegen. Denn die richtige Zielsetzung ist mehr als ein in den Raum geworfener Wunsch – zumindest, wenn sie wirklich dafür sorgen soll, dass du am Ende erreichst, was du möchtest. Was ist also der beste Weg zur Erfüllung deiner Träume? Stell dir vor, du stehst in einem riesigen Irrgarten und keiner sagt dir, wo es langgeht. Genau das passiert Marie in der Geschichte vom Labyrinth, in der sie sich auf ein verlockendes Versprechen einlässt, jedoch sehr schnell merkt, dass etwas Entscheidendes fehlt. Orientierungslos irrt sie durch die Gänge und steht immer wieder vor scheinbar unüberwindbaren Hindernissen. Wird sie den Ausgang finden oder für immer im Chaos ihrer eigenen Wünsche feststecken?

Das Labyrinth (Geschichte zum Nachdenken über Zielsetzung)

Auf dem Jahrmarkt tanzten bunte Lichter über den Himmel, während der Duft von gebrannten Mandeln und frisch gebackenen Waffeln in der Luft lag. Stimmengewirr mischte sich mit der Melodie einer Drehorgel in der Ferne. Marie schlenderte über den Platz, ihre Finger um einen warmen Becher mit Kakao geschlossen. Ihre Gedanken waren jedoch woanders. Die letzten Wochen im Büro hatten sich zäh und frustrierend angefühlt, der ständige Ärger mit ihrer Kollegin rieb sie langsam auf. Plötzlich blieb ihr Blick an einem ungewöhnlichen Gebäude hängen. Über dem Eingang prangte das Bild eines goldenen Labyrinths, das beinahe hypnotisch wirkte. Ein Mann trat aus dem Schatten des Eingangs. Sein langer, bunter Mantel wirkte altmodisch, sein gezwirbelter Bart erinnerte an einen Jahrmarktzauberer aus einer anderen Zeit. Mit einem freundlichen Lächeln neigte er den Kopf und fragte: „Was wünschst du dir, Marie?“

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Sie blinzelte. Woher kannte er ihren Namen? Noch bevor sie eine Antwort fand, sprach er weiter: „Dies ist ein Ort der Wunscherfüllung. Was suchst du?“
Marie zögerte. Wunscherfüllung? Der Gedanke war genauso absurd wie verlockend. Ohne lange nachzudenken, murmelte sie: „Ich will auf der Arbeit wieder glücklich sein.“
Der Mann nickte langsam, als hätte er genau diese Antwort erwartet. Mit einer ausladenden Geste deutete er auf den Eingang. „Dann geh hinein. Der Weg wird sich dir zeigen.“
Ohne weitere Erklärungen drehte er sich um und verschwand ebenso plötzlich in der Dunkelheit wie er zuvor gekommen war. Ein kühler Windstoß strich über Maries Nacken. Sie spürte, wie eine Mischung aus Neugier und Unbehagen in ihr aufstieg. Ihr Blick wanderte nochmals über das Labyrinth-Symbol über der Tür. Vielleicht war das alles nur ein geschickter Marketingtrick? Oder steckte doch mehr dahinter? Sie atmete tief durch und trat ein.

Eine Frau steht vor einem Jahrmarkt-Labyrinth mit leuchtenden Verzierungen und überlegt, ob sie hier Antworten zur richtigen Zielsetzung findet.

Zielsetzung ohne echten Plan? Das ist, als würdest du blind in ein Labyrinth laufen und hoffen, dass du zufällig den Ausgang findest. Foto: Freepik

Schritt ins Ungewisse: Irgendwo ist nirgendwo

Marie betrat das Labyrinth mit vorsichtigen Schritten. Der Weg vor ihr lag in Dämmerlicht gehüllt, die hohen Mauern warfen verzerrte Schatten. Sie schauderte. Es ist doch nur ein Spiel, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Aber als sie nach wenigen Minuten die dritte Kreuzung erreichte, dämmerte ihr, dass sie keinerlei Ahnung hatte, wohin sie eigentlich ging. Jeder Flur sah gleich aus, jeder Pfad wirkte endlos. Sie biss sich auf die Lippe, drehte sich um – doch der Eingang war längst nicht mehr in Sicht.
„Okay, kein Grund zur Panik“, murmelte sie. Einfach weitergehen. Doch wohin? Links oder rechts? Es gab keine Hinweise, keine Wegweiser. Hatte sie sich von der Idee einer Wunscherfüllung in die Sackgasse locken lassen?

Ein Knistern in der Stille ließ sie aufhorchen. Schritte. Ein Mann trat aus dem Schatten eines Bogens. Sein Mantel war staubig, seine Stiefel abgenutzt. Er wirkte, als wäre er schon seit einer Ewigkeit hier. „Verlaufen?“, fragte er mit einem nachsichtigen Lächeln. „Ich… ja“, stammelte Marie. „Wo geht es hier zum Ausgang?“
Er zuckte die Schultern. „Geh einfach irgendwohin. Hauptsache, du bewegst dich.“
Marie runzelte die Stirn. „Irgendwohin?“
„Irgendwo ist besser als stehenbleiben.“
Aber war das wirklich so? Instinktiv wusste sie, dass das nicht zwangsläufig stimmen musste. Zielloses Umherirren würde sie nirgendwohin führen – genauso wie ihr vager Wunsch nach Zufriedenheit im Job.

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Zielsetzung in Etappen

Marie seufzte, nachdem von dem Mann keine weiteren Hinweise kamen, und folgte ihrer ersten Eingebung, rechts abzubiegen. Doch je weiter sie ging, desto weniger wusste sie, ob sie sich in die richtige Richtung bewegte. Die Gänge schienen sich zu verschlingen, die Wände rückten irgendwie näher. Sie lief ein paar Schritte zurück – doch nichts sah vertraut aus. Wie groß ist dieses verdammte Labyrinth eigentlich? Von außen sah es aus wie ein ganz normales Gebäude. Ihr Kopf begann zu pochen. Sie brauchte einen Tipp, irgendeinen Anhaltspunkt.

Plötzlich hörte sie ein sanftes Flattern, dann ein leises Zwitschern. Sie hob den Blick. Auf einer der Mauern saß eine Schwalbe mit schimmernd blauem Gefieder. Sie neigte den Kopf, musterte Marie kurz – dann flog sie weiter. Doch nicht am Stück, sondern von Mauer zu Mauer bis sie schließlich hinter einer Biegung verschwand.
Marie blinzelte. Ein Vogel? Hier drinnen? Sie wollte weiterlaufen, doch etwas hielt sie zurück. Ein Gedanke schob sich in ihr Bewusstsein: Die Schwalbe flog von einer Mauer zu anderen, um herauszufinden. Ich kann nicht einfach planlos rumlaufen. Ich brauche einen Anhaltspunkt. Ich brauche Etappen.

Eine Zielscheibe mit einem Pfeil in der Mitte, die über mehreren aufsteigenden Stufen schwebt.

Große Ziele wirken oft unerreichbar – bis wir sie in machbare Teilschritte zerlegen. Foto: Freepik / DilokaStudio

Orientierungspunkte zur Zielsetzung

Marie ging in die Hocke, lehnte sich an die kühle Wand und schloss kurz die Augen. Okay, wenn sie nicht wusste, wo das Ziel war, musste sie es also in kleinere Abschnitte aufteilen. Große Ziele waren überwältigend – aber in Etappen zerlegt, wurden sie erreichbar. Ihr Blick wanderte zur letzten Kreuzung. Wenn sie sich wenigstens ein paar Anhaltspunkte setzen konnte, wäre das schon ein Fortschritt. Sie kramte ein Papiertuch aus ihrer Tasche, riss ein Stück davon ab und schob es in einen Spalt im Mauervorsprung.
„Gut“, murmelte sie. „Das ist mein erster Orientierungspunkt.“ Sie lief weiter, markierte an jeder Kreuzung den Gang, den sie wählte, mit einem Stück des Tuchs. Marie seufzte erleichtert auf. Sie war nicht mehr völlig verloren, denn nun wusste sie, wo sie schon überall gewesen war und konnte einen Gang wählen, den sie noch nicht probiert hatte.

Realismus-Checker

So gelangte sie bald zu einem weiten Raum mit zehn hohen Zäunen. Auf einem alten Hocker in der Ecke lag ein Zettel, worauf stand: Spring einfach drüber. Marie schüttelte den Kopf, dass ihre dunkelblonden Locken flogen. Ja, ist klar. Wenn das mal so einfach wäre.
Sie sah sich um. Es musste eine andere Möglichkeit geben. Sie untersuchte die Querstreben zwischen den Zäunen. Wenn sie sie als Stufe nutzte, könnte sie sich Stück für Stück nach oben arbeiten. Langsam tastete sie sich vor, es war etwas mühsam, aber funktionierte. Als sie endlich den letzten Zaun überwunden hatte und auf der anderen Seite auf den Boden sprang, war ihr Herzschlag schnell – aber nicht vor Angst, sondern vor Freude, das Hindernis gemeistert zu haben. Das war es also! Man musste große Hindernisse in kleinere Abschnitte unterteilen, statt zu glauben, dass es nur mit einem einzigen Sprung ginge.

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Erfolgreiche Zielsetzung in drei Schritten

Als Marie schließlich den Ausgang erreichte, wartete der Mann vom Eingang bereits auf sie. „Na, zufrieden mit deinem Wunsch?“
Sie lachte leise. „Ich denke, ich habe verstanden.“
Er nickte. „Und was genau hast du verstanden?“
Sie dachte zurück an das Labyrinth, an die Zäune, die Kreuzungen und die Markierungen, die sie hinterlassen hatte. „Dass Ziele wie ein Labyrinth sind. Ohne Plan, verirrt man sich. Wenn man keine Etappen setzt, verliert man die Motivation. Und wenn man erwartet, große Hürden mit einem einzigen Sprung zu nehmen, scheitert man.
Der Mann lächelte. „Dann hast du dein Ziel wohl erreicht.“
Marie nickte. Sie hatte zwar nicht exakt das erhalten, was sie sich ursprünglich erhofft hatte – eine einfache Lösung, erfüllt von Zauberhand. Aber vielleicht hatte sie etwas viel Wichtigeres bekommen: Ein Werkzeug, um ihre Ziele künftig aus eigener Kraft zu verwirklichen.

Eine ältere Frau hält eine Zielscheibe und zeigt mit zwei Fingern ein Zeichen für Erfolg in der Zielsetzung.

Es ist nie zu spät, sich klare Ziele zu setzen und aktiv an ihnen zu arbeiten. Erfolg hängt nicht vom Alter ab, sondern davon, ob du weißt, wohin du willst. Foto: Freepik / kues1

Coaching-Tool zur richtigen Zielsetzung

Ohne gute Zielsetzung drehen wir uns meist nur im Kreis. Einfach hoffen, dass es irgendwie klappt, ist wohl nicht die beste Strategie, wie die Geschichte vom Labyrinth uns gezeigt hat – da können wir auch gleich eine Münze werfen. Zum Glück gibt es bewährte Coaching-Methoden, die dabei helfen, Wünsche in echte Ergebnisse zu verwandeln oder große Hürden zu meistern. Eine davon ist die SMART-Methode.

Die SMART-Methode

Die SMART-Methode haben wir in Teilen in der Geschichte von Marie und dem Labyrinth kennengelernt. Sie ist eine der bekanntesten Strategien, um aus einer vagen Idee ein klares und umsetzbares Ziel zu machen. Dabei muss ein Ziel spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Diese klare Struktur verhindert, dass du dich im Nebel diffuser Wünsche verlierst. Richtest du deine Zielsetzung nach der SMART-Methode aus, gibst du dir selbst eine Art Landkarte an die Hand, die deinen Weg viel einfacher und klarer macht.

Fragen zur SMARTen Zielsetzung
1. Spezifisch: Formuliere das Ziel ganz konkret.
2. Messbar: Woran erkennst du deine Fortschritte? Wie hältst du sie fest?
3. Attraktiv: Lohnt sich der Aufwand überhaupt? Das ist die erste Frage, die du für dich beantworten solltest, auch wenn sie hier in der Mitte steht.
4. Realistisch: Ist es mit den dir zu Verfügung stehenden Möglichkeiten umsetzbar?
5. Terminiert: Bis zu welchem Datum willst du es erreichen?

Das funktioniert mit einer zielgerichteten Problemlösung (weg vom Negativen) ebenso wie mit der Erreichung angestrebter Verbesserungen (hin zum Positiven).

Ein junger Mann mit Kopfhörern schreibt seine Zielsetzung konzentriert in ein Notizbuch.

Ein Ziel, das nur in deinem Kopf existiert, bleibt oft nur eine Idee. Wer seine Zielsetzung aufschreibt, gibt ihnen eine Form und erhöht die Wahrscheinlichkeit, sie wirklich zu erreichen. Foto: Freepik

Maries Arbeitssituation mit der SMART-Methode verändern

Um den ewigen Krach mit ihrer Kollegin auf der Arbeit zu verbessern, der ihr das Leben dort schwer macht, setzt Marie sich mit Stift und Notizblock hin und startet ihre Zielsetzung zur Problemlösung:
1. Ich werde innerhalb des nächsten Monats die Arbeitsbeziehung mit meiner Kollegin verbessern, indem ich in Konfliktsituationen ruhiger reagiere und bewusst nach Lösungen suche, anstatt mich in den Ärger hineinziehen zu lassen. Denn ihr Verhalten kann ich nicht aktiv ändern, nur mein eigenes.
2. Dafür werde ich bis nächsten Freitag drei konkrete Kommunikationsstrategien recherchieren, üben und ausprobieren.
3. Sollte das nicht ausreichen, werde ich bis zum (Datum) ein klärendes, sachliches Gespräch mit meiner Kollegin suchen, um Missverständnisse auszuräumen.
4. Am (Datum) werde ich reflektieren, ob sich die Zusammenarbeit verbessert hat und ob weitere Schritte (Chefgespräch?) nötig sind.

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Mein Fazit zur erfolgreichen Zielsetzung

Schon verrückt, oder? Da stolpern wir durchs Leben, wünschen uns Veränderungen und wundern uns dann, warum nichts passiert – dabei haben wir uns nie die Mühe gemacht, unser Ziel wirklich klar zu definieren. Diese Geschichte zeigt, dass vage Hoffnungen uns nur herumirren lassen, während ein konkreter, messbarer, realistischer und am besten fest terminierter Plan uns tatsächlich ans Ziel bringt. Klar, das bedeutet ein bisschen Arbeit, aber mal ehrlich: Ist es nicht viel frustrierender, ständig im eigenen Lebenslabyrinth festzustecken? Also, Schluss mit „Irgendwie besser werden“ – Zeit für echte Zielsetzung!

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