Beharrlichkeit siegt: Geschichte der Bildhauerin
Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen – zwei Worte, die bei so manchem für Augenrollen sorgen. Ja, klar, einfach nicht aufgeben klingt logisch und ist oft doch so schwer. Denn was ist, wenn es nicht nur mühsam wird, sondern fast unmöglich scheint? Wenn jeder Versuch scheitert und die Zweifel immer lauter werden? Genau dann entscheidet sich, wer wirklich sein Ziel erreicht und wer auf halbem Weg kehrt macht. Die Bildhauerin Raya stand genau an diesem Punkt. Und was sie dabei gelernt hat, könnte deine Sicht auf Erfolg für immer verändern.
„Viele Misserfolge im Leben ereignen sich, weil die Menschen nicht erkannt haben, wie nah sie dem Erfolg waren, als sie aufgaben.“
– Thomas Edison (Erfinder der Glühbirne, der angeblich tausende Versuche brauchte, bis sie funktionierte.)
Die Bildhauerin (Geschichte zum Nachdenken über Beharrlichkeit)
Die Sonne stand tief am Himmel und tauchte den Fluss in ein goldenes Licht. Warmes Wasser glitzerte auf der rauen Oberfläche des Felsblocks, den die Bildhauerin Raya aus dem Flussbett hatte schleppen lassen. Tage hatte es gedauert, Seile waren gerissen, die Hände ihrer Helfer wund – doch sie hatten es geschafft und nun lag er hier, in ihrer Werkstatt, bereit für ihre Kunst. Eine imposante Statue sollte es werden, ein Wahrzeichen, das alle Reisenden zukünftig direkt am Eingang des Dorfes bewundern konnten.
Raya kniete mit gerunzelter Stirn davor, der Meißel ruhte auf einem Schemel neben ihr. Dieser Stein war unglaublich hart und maximal unnachgiebig. Die letzten Tage hatte sie bereits versucht, wenigstens kleine Teile davon in eine erste Form zu bringen. Ihre Werkzeuge waren bereits stumpf, ihre Muskeln brannten und in den Handflächen bildeten sich erste Blasen. Im Dorf hatte man sie gewarnt: „Dieser Brocken ist zu groß. Er wird höchstens dich brechen, nicht umgekehrt.“ Doch Raya weigerte sich, das zu glauben. Denn sie hatte das Bild vom fertigen Kunstwerk schon genau vor Augen.
Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen im Härtetest
Raya holte tief Luft und setzte den Meißel an. Mit einem kräftigen Schlag ließ sie den Hammer darauf niedersausen – ein dumpfer Klang, aber kaum eine Spur auf dem Stein. Sie biss die Zähne zusammen, schüttelte den Kopf und versuchte es erneut. Doch egal, wie oft sie schlug, wie viel Kraft sie aufwandte, der Felsen zeigte sich unbeeindruckt. Nur winzige Splitter sprangen ab, während ihr Arm immer schwerer wurde.
„Das bringt doch nichts“, murmelte sie frustriert und starrte den massiven Block an, als würde er sich absichtlich gegen sie wenden. Die Worte schmeckten bitter auf ihrer Zunge. Sie war nicht die Beste im Dorf, nicht die Schnellste, nicht die Kräftigste – und doch hatte sie sich dieses gewaltige Projekt ausgesucht. Und nun? Jetzt saß sie hier, während die Worte der anderen in ihrem Kopf hallten: Du verschwendest deine Zeit. Sie ballte die Fäuste und rief sich auf ihre größten Stärken in Erinnerung: Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen.

Raya gibt nicht auf, auch wenn der Stein hart ist. Stück für Stück bringt sie ihre Vision zum Leben. Foto: Freepik / KI
Fehlgeschlagener Strategiewechsel
Raya wischte sich den Schweiß von der Stirn und wechselte die Strategie. Vielleicht half ein anderer Winkel, ein feinerer Ansatz. Sie nahm einen kleineren Meißel, setzte ihn präzise an eine Kante und schlug zu. Leises Knirschen – ein gutes Zeichen. Sie schlug erneut. Doch statt sich zu lösen, splitterte das Material unkontrolliert ab, genau an einer Stelle, die sie eigentlich unberührt lassen wollte.
„Nein! Verdammt!“, fluchte Raya und warf das Werkzeug auf den Boden. Eine tiefe Kerbe zog sich quer über die Oberfläche – an einer Stelle, die im fertigen Kunstwerk perfekt hätte sein müssen. Sie ließ sich auf einen Holzschemel sinken. „Ich mache es nur schlimmer…“, murmelte sie. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Hatte sie sich überschätzt? War das hier doch eine Nummer zu groß für sie? Raya zwang sich, die Gedanken beiseitezuschieben. Jeder Meister hatte einmal klein angefangen. Doch wie lange sollte sie weitermachen, wenn es einfach nicht funktionierte?
Satoris Botschaft
Raya rieb sich über das Gesicht. Ihr Kopf war voller Gedanken, schwer vor Zweifel. Sie musste raus. Draußen am Fluss war die Luft frischer, klarer. Barfuß lief sie zum Ufer, spürte das kühle Gras unter den Füßen und ließ ihren Blick über Wasser gleiten. Ein leiser Flügelschlag ließ sie aufblicken. Hoch über dem Wasser zog eine Schwalbe ihre Kreise, elegant und mühelos. Das war Satori! Jeder im Dorf kannte sie, denn oft tauchte sie auf, wenn jemand an einem toten Punkt war. Die Schwalbe ließ sich auf einem Stein im Wasser nahe des Ufer nieder und plusterte ihr schimmernd blaues Gefieder. Mit geneigtem Kopf pickte sie gegen die feuchte Oberfläche.
Raya trat vorsichtig näher, um den Vogel nicht zu erschrecken. Der vom Wasser umspülte Stein war glatt, abgeschliffen von unzähligen Strömungen, geformt durch die Zeit. Der Fluss hatte ihn nicht mit einem einzigen Schlag und Gewalt verändert, sondern mit Beharrlichkeit, Durchhaltevermögen und Geduld. Ein Windhauch strich über Rayas schwarzes Haar, als Satori sich wieder in die Luft erhob – doch sie flog nicht fort, sondern direkt auf ihre Werkstatt zu. Raya folgte ihr und als sie ankam, saß die Schwalbe bereits auf der Werkbank. Ihre dunklen Knopfaugen ruhten auf dem widerspenstigen Felsbrocken. Sachte pickte sie mit ihrem kleinen Schnabel gegen den Stein – nicht einmal, nicht zweimal, sondern immer wieder, leise und rhythmisch.
Raya hielt den Atem an. Nicht die großen Schläge formten den Stein – sondern die stetigen über einen langen Zeitraum. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie griff nach ihrem Meißel und grobem Schleifpapier. Diesmal würde sie es anders machen.

Die Schwalbe Satori zeigt Raya, dass nicht Kraft, sondern Beständigkeit den Stein formt. Foto: Freepik / KI
Durchhaltevermögen statt Brechstange
Raya setzte sich mit neuer Entschlossenheit vor den Felsblock. Sie begann mit dem Schleifpapier, fuhr sanft über die Oberfläche, suchte die Stellen, an denen der Stein irgendwann nachgab. Es war mühsam, langsamer als sie es gewohnt war, doch sie spürte, wie die ersten Unebenheiten sich glätteten und die Struktur klarer wurde. Tag für Tag kehrte sie zurück, ließ sich nicht mehr von Frust leiten, sondern von Rhythmus, Beharrlichkeit und Geduld. Ihre Hände waren wund, doch dieses Mal störte es sie nicht.
„Du hast also doch einen Weg gefunden.“ Die Stimme hinter ihr gehörte einem der älteren Dorfbewohner. Er lehnte am Türrahmen, die Arme verschränkt, und betrachtete ihr Werk mit gehobener Augenbraue. Raya wischte sich den Steinstaub von den Wangen und nickte. „Nicht mit der Brechstange“, sagte sie. „Mit Ausdauer.“ Der Mann lächelte anerkennend, drehte sich um und ging. Raya sah ihm nach, dann wandte sie sich wieder ihrem Werk zu. Es war noch lange nicht vollendet – aber jetzt wusste sie, dass es nur eine Frage der Zeit war.
Kraft der Beharrlichkeit
Nicht die Gewalt des Hammers hatte den Stein geformt, sondern das Dranbleiben und Weitermachen. Wie oft warst du schon in einer Situation, in der du eigentlich fest an etwas geglaubt und trotzdem zu schnell aufgegeben hast? Genau dann, wenn der Widerstand am größten scheint, ist Beharrlichkeit oft der Schlüssel zum Erfolg. Es ist meist nicht der erste Versuch, der zum Ziel führt. Auch nicht der zweite oder dritte Anlauf. Gut Ding will manchmal eben Weile haben. Ein etwas abgedroschener Spruch, aber doch so wahr. Wer von ganzem Herzen von dem überzeugt ist, was er tut, wird irgendwann auch ankommen. Nur wer aufgibt, hat bereits verloren.
Raya fragte sich, wie viele Träume schon begraben wurden, weil jemand glaubte, es ginge nicht schnell genug? Wie viele Ziele unerreicht geblieben sind, weil der Weg dorthin nicht sofort spiegelglatt war? Sie wusste es nicht. Aber bei einem war sie sich sicher: Eines Tages würden Reisende ihr fertiges Werk am Dorfeingang bewundern, staunen und sich fragen, wie es wohl entstanden war.

Erfolg kommt nicht über Nacht. Viele Leistungssportler setzen deshalb mit ihren Trainern ganz gezielt auf Visualisierung. Foto: Freepik
Coaching-Tool für mehr Beharrlichkeit im Leben
Beharrlichkeit ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die jeder entwickeln kann – genau wie ein Muskel, der stärker wird, je öfter du ihn nutzt. Wer lernt, dranzubleiben, selbst wenn der Erfolg nicht sofort sichtbar ist, hat viel bessere Chancen seine Ziele zu erreichen.
Vom Leistungssportler lernen: Visualisierung & Manifestation
Leistungssportler, Unternehmer und Künstler nutzen diese Techniken schon lange – sie sehen den Erfolg vor ihrem inneren Auge, bevor er dann tatsächlich zur Realität wird. Unser Gehirn macht keinen großen Unterschied zwischen Vorstellung und echter Erfahrung, sodass regelmäßige Visualisierung das Unterbewusstsein darauf programmiert, zielgerichtet zu handeln und nicht aufzugeben. Und so funktioniert es:
1. Finde einen ruhigen Moment
Setze dich entspannt in deinen Lieblingssessel, aufs Sofa oder lege dich aufs Bett. Schalte dein Smartphone aus.
2. Nutze alle Sinne
Schließe die Augen und stell dir so lebendig wie möglich vor, dass du dein Ziel bereits erreicht hast. Wie fühlt sich das an? Wie ist dein Gesichtsausdruck und deine Körperhaltung? Was tust du als erstes? Was sagen andere zu dir? Spüre den Stolz, die Erleichterung, die Freude.
3. Wiederhole es täglich
Am besten morgens nach dem Aufwachen oder abends vor dem Schlafengehen. Je öfter du dein Ziel innerlich durchspielst, desto realer wird es für dein Gehirn. Hierfür kannst du zusätzlich auch die bekannte 3-6-9-Methode nutzen, die ich in diesem Beitrag genau erkläre.
4. Handle danach
Die Visualisierung allein reicht zwar nicht, denn sie vollbringt keine Wunder. Aber sie sorgt dafür, dass du intuitiv nach Lösungen suchst, die dich deinem Ziel näherbringen.
Dieses Training stärkt deinen Fokus, hält die Motivation hoch und reduziert Zweifel. Genau wie Raya, die ihre Statue bereits vor sich sah, lange bevor sie geformt war, kannst auch du deine Ziele greifbarer machen – und Schritt für Schritt zur Realität werden lassen.

Wer sein Ziel klar vor Augen hat und beharrlich darauf hinarbeitet, macht es mit etwas Geduld zur Realität. Foto: Freepik / Alla541
Mein Fazit zur Beharrlichkeit
Manchmal denken wir, dass Erfolg ausschließlich eine Frage von Talent oder Kraft ist – aber in Wahrheit geht es vor allem um eins: Dranbleiben. Es gewinnen nicht immer die Besten, sondern die mit der größten Portion Beharrlichkeit. Raya hat genau das erlebt. Denn ihr Weg zum Ziel war härter als gedacht. Und genau an diesem Punkt scheitern die meisten: Nicht, weil sie es nicht könnten, sondern weil sie zu früh aufhören. Die Autorin J.K. Rowling wurde mit „Harry Potter“ von zwölf Verlagen abgelehnt – zwölf Mal! 95 % der Menschen hätten spätestens beim fünften Nein die Segel gestrichen. Doch sie glaubte so sehr an ihre Geschichte, dass sie es immer wieder versuchte – und genau das machte den Unterschied. Der Durchbruch kommt meist nicht über Nacht, sondern braucht einfach etwas Zeit, die auch du dir geben solltest!
Weitere Artikel und Geschichten findest du unter dem Schlagwort Zielerreichung.
Buch- und Filmtipp
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Ein junger Schafhirte macht sich auf die Suche nach einem verborgenen Schatz und lernt, dass der wahre Reichtum in seiner Entschlossenheit liegt.
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„Das Streben nach Glück“
Eine auf wahren Ereignissen basierende Geschichte in der ein Vater mit unglaublicher Beharrlichkeit gegen Armut und Rückschläge kämpft, um seinem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen.
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