Mobbing bei Kindern

Mobbing bei Kindern: Fühlst du dich manchmal auch hilflos, wenn dein Kind von anderen gehänselt oder ausgegrenzt wird?

Vielleicht hast du schon bemerkt, dass dein Kind trauriger wirkt oder sich vor der Schule fürchtet. Mobbing in der Grundschule wie auch in weiterführenden Schulen ist leider keine Seltenheit und kann verheerende Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl haben – wie bei Lisa in der Geschichte vom zerbrechlichen Spiegel. Doch was kannst du tun? Wie kannst du deinem Kind helfen, wenn es das Opfer von Mobbingangriffen ist? Das schauen wir uns in diesem Artikel näher an.

Geschichte zum Nachdenken für Erwachsene: Spatz Sam im Digitalwald 🐦 – Cybermobbing | #inspiration 🌄

Nachdenkgeschichte: Der zerbrechliche Spiegel

Jeder Mensch besitzt einen eigenen Spiegel, der das Bild zeigt, das er von sich selbst hat. Für die kleine Lisa war ihr Spiegel immer schön und klar. Wenn sie hineinsah, lächelte ihr ein fröhliches Mädchen entgegen. Doch eines Tages entstanden in dem Spiegelglas kleine Risse. Ein böser Kommentar hier, ein Gruppenausschluss dort – die ersten feinen Sprünge waren kaum sichtbar. Lisa bemerkte es zwar, wusste aber nicht, was sie tun sollte, und ignorierte die Risse deshalb. Die Eltern, die immer dachten, Lisas Spiegel sei unzerstörbar, bemerkten die ersten Sprünge zunächst nicht.

Doch die Risse wurden tiefer. Fremde Menschen, die an Lisa vorbeigingen, schauten auf ihren Spiegel. Einige lachten darüber und schlugen sogar noch weitere Risse hinein. Andere standen nur daneben, beobachteten die Situation und taten nichts. Manche versuchten zwar, Lisa zu helfen, aber ihre Mühen brachten nicht viel. Langsam begann Lisa, sich nicht mehr im Spiegel anzuschauen, weil sie die Brüche in ihrem Bild nicht ertragen konnte. Ihr fröhliches Lächeln war längst verschwunden.

Eltern halten zerbrochenen Spiegel, symbolisch für das durch Mobbing geschädigte Selbstwertgefühl des Kindes.

Eltern helfen ihrem Kind in der Analogie von Lisa und dem zerbrechlichen Spiegel, das durch Mobbing verletzte Selbstbild wieder zu kitten. Foto: Freepik / KI

Die Spiegelreparatur

Als die Sprünge schließlich so groß wurden, dass der Spiegel drohte, komplett zu zerbrechen, erkannten auch ihre Eltern das Ausmaß des Schadens. Sie waren entsetzt, denn sie hatten nicht kommen sehen, wie schlimm die Situation geworden war. Jetzt, da der Spiegel fast auseinanderfiel, taten sie alles, um ihn zu flicken. Sie klebten die Risse mit allem, was ihnen zur Verfügung stand, versuchten ihn festzuhalten, damit er nicht weiter auseinanderbrach. Doch jedes Mal, wenn sie dachten, der Spiegel sei nun stabil, kam jemand und schlug wieder darauf, sodass ein neuer Riss entstand.

Die Eltern gaben dennoch nicht auf. Sie erfuhren von einem speziellen Kit, mit dem man den Spiegel nachhaltig reparieren konnte. Er bestand aus einem Mix von Hilfe und Liebe. Gemeinsam mit Lisa begannen sie, die Risse zu kitten. Obwohl man die Brüche anfangs noch deutlich sah, verblassten sie mit der Zeit, bis sie irgendwann nur noch als leichte Schatten erkennbar waren. Lisa verstand, dass niemand ihren Spiegel vollständig zerstören konnte, wenn sie es nicht zuließ. Denn sie hatte es nun selbst in der Hand, den Kit aus ihrer Tasche zu holen und ihren Spiegel zu reparieren, wann immer es nötig war.

Ich liebe Kaffee! Magst du mich mit einem Tässchen unterstützen? Über eine kleine Kaffeespende via Paypal würde ich mich sehr freuen.
Ich liebe Kaffee! Magst du mich mit einem Tässchen unterstützen? Über eine kleine Kaffeespende via Paypal würde ich mich sehr freuen.

Was die Geschichte des zerbrechlichen Spiegels uns zeigt

Die Geschichte von Lisas Spiegel zeigt, wie Mobbing das Selbstwertgefühl eines Kindes zerbrechen kann. Genau wie die Risse im Spiegelglas entstehen, sobald das Kind verletzende Worte oder Handlungen erfährt, beginnt auch das innere Bild von sich selbst zu bröckeln. Doch genauso wie Lisa mit Hilfe ihrer Eltern den Spiegel mit dem speziellen Kit reparieren konnte, gibt es für alle Kinder Wege, ihr Selbstbewusstsein Stück für Stück zurückzugewinnen und aus dem Mobbingkreislauf auszubrechen. Egal, in welchem Verwandschafts- oder Freundschaftsverhältnis du zu dem betroffenen Kind stehst: Schauen wir uns an, wie du es auf seiner Mission unterstützen kannst.

Kind zeigt die Stopp-Geste als Zeichen dafür, klare Grenzen gegen Mobbing zu setzen.

Grenzen setzen: Kinder lernen, sich durch klare Signale gegen Mobbing zu wehren. Foto: Freepik

Mobbing unter Kindern: 5 Tipps für Eltern

Mobbing kann das Selbstwertgefühl eines Kindes tief erschüttern, aber du spielst als Erwachsener eine entscheidende Rolle dabei, es wieder aufzubauen und zu stärken. Leider reicht es nicht aus, nur darauf zu hoffen, dass die Situation von selbst besser wird. Dein aktives Handeln ist gefragt, um den »Spiegel« des Selbstbewusstseins wieder zu kitten und dem Kind zu helfen, sich gegen Mobbing zu wehren. Die folgenden fünf Tipps bieten dir hoffentlich hilfreiche Ansätze:

Frühzeitig erkennen: Achte auf kleinste Anzeichen, die darauf hinweisen könnten, dass ein Kind, das dir am Herzen liegt, gemobbt wird. Kinder äußern sich meist nicht direkt, sondern zeigen Veränderungen in ihrem Verhalten. Vielleicht zieht es sich plötzlich zurück, wirkt trauriger oder klagt häufiger über Bauch- oder Kopfschmerzen ohne körperliche Ursache. Diese Symptome sind oft ein Ausdruck von Stress, der durch Mobbing ausgelöst wird. Indem du frühzeitig aufmerksam wirst und auf diese Anzeichen reagierst, kannst du verhindern, dass die »Risse« im Selbstwertgefühl deines Kindes tiefer werden.

Offenes Gespräch suchen Eines der wichtigsten Werkzeuge im Umgang mit Mobbing ist Kommunikation. Setzt euch in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre zusammen, und zeig dem Kind, dass du da bist und es nicht allein ist. Es ist sehr wichtig, dass es ganz klar weiß, dass es dir vertrauen kann und du ihm glaubst, ohne es zu verurteilen. Frage sanft nach, wie das Kind sich fühlt und ob es bestimmte Situationen gibt, die ihm Angst machen – oft öffnet sich das Kind, wenn es merkt, dass es ohne Druck über seine Ängste sprechen kann. Anschließend kann hier das gemeinsame Schreiben eines Tagesbuch gegen Mobbing helfen.

PayPal-Kaffeespende
Lightning-Kaffeespende

Zusammenarbeit mit der Schule: Mobbing in der Schule kann oft nur dann effektiv bekämpft werden, wenn Eltern und Lehrer an einem Strang ziehen. Nimm Kontakt zu den Lehrern und dem Schulpersonal auf. Eine offene und kontinuierliche Kommunikation mit der Schule ermöglicht es, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um das Mobbing zu stoppen. Schulen haben oft spezielle Anti-Mobbing-Programme, und in vielen Fällen können Klassenlehrer und Schulsozialarbeiter gezielt eingreifen.

Selbstbewusstsein stärken: Der Schlüssel zur Stärkung des Selbstwertgefühls liegt in der Förderung individueller Stärken. Unterstütze es dabei, seine Hobbys und Interessen auszuleben, ob im Sport, in der Kunst oder in anderen Aktivitäten. Erfolgserlebnisse in diesen Bereichen können das Selbstbewusstsein enorm stärken und dem Kind zeigen, dass es mehr kann, als es denkt. Je öfter es seine eigenen Fähigkeiten erkennt und wertschätzt, desto schwerer wird es für andere, es weiter zu verletzen.

Grenzen setzen lernen: Kinder müssen lernen, dass sie das Recht haben, sich zu verteidigen und klare Grenzen zu setzen. Dabei geht es nicht darum, aggressiv zu werden, sondern um Selbstbehauptung und das Entwickeln von Strategien, um sich in schwierigen Situationen zu behaupten. Du kannst dem Kind dabei helfen, indem ihr gemeinsam Situationen durchspielt, in denen es mit Mobbing konfrontiert wird, und übt, wie es selbstbewusst und ruhig reagieren kann. Diese Fähigkeit wird ihm nicht nur im Umgang mit Mobbing helfen, sondern ist auch in anderen Lebensbereichen von großem Wert.

Mädchen in Superheldenkostüm mit Boxhandschuhen zeigt eine Power-Pose zur Stärkung des Selbstbewusstseins.

Power-Pose: Kinder stärken ihr Selbstbewusstsein durch einfache Techniken wie die Power-Pose. Foto: Freepik

Selbstcoaching-Tools für Kinder gegen Mobbing

Um dem Kind dabei zu helfen, mit Mobbing besser umzugehen, gibt es einfache Selbstcoaching-Methoden, die es jederzeit anwenden kann. Diese Werkzeuge sind darauf ausgelegt, das Selbstbewusstsein zu stärken und aus der untätigen Hilflosigkeit rauszukommen.

Power-Pose: Erkläre dem Kind die Power-Pose. Vor schwierigen Situationen kann es für zwei Minuten eine selbstbewusste Haltung einnehmen. Diese Haltung signalisiert dem Gehirn, dass es stark ist, und gibt ihm mehr Selbstvertrauen.

Notfallanker: Ein kleiner Glücksbringer in der Tasche kann in Mobbing-Situationen Sicherheit geben. Es kann etwas sein, das das Kind an positive Erlebnisse erinnert, und so in schwierigen Momenten Ruhe bringt.

Song-Power: Ermutige dein Kind, Lieder zu hören, die ihm Mut machen oder die es mit schönen Zeiten verbindet. Musik kann sehr helfen, sich in schwierigen Momenten besser zu fühlen.

10 Stories of life: Ein Buch mit 10 Nachdenkgeschichten

Mantra-Time: Lass das Kind ein einfaches, positives Mantra wählen. Zum Beispiel »Ich bin stark«. Wenn es sich unsicher fühlt, soll es dieses Mantra in Gedanken immer wiederholen. Das drängt den Angstgedanken weg, denn schlecht und gut gleichzeitig kann man nicht denken.

Power-Bubble: Erkläre dem Kind, wie es sich eine unsichtbare »Power-Bubble« vorstellen kann, die es vor verbalen Angriffen schützt. Ähnlich wie die Rüstung bei einem Ritter. Diese mentale Übung kann besonders für jüngere Kinder hilfreich sein, um emotionale Distanz zu schaffen. Mehr dazu findest du in dem Beitrag Power-Bubble aktivieren. Ich verlinke ihn dir hier, sobald er online ist.

Mein Fazit zum Mobbing unter Kindern

Mobbing ist ohne Frage eine Herausforderung, die sowohl Kinder als auch Eltern oft überfordert. Aber es gibt Wege, wie du Kinder unterstützen und ihnen helfen kannst, sich zu wehren. Indem du immer ein offenes Ohr hast, das Kind ermutigst und ihm zeigst, wie es sich selbst stärkt, legst du den Grundstein dafür, dass es wieder Freude und Selbstbewusstsein findet. Biete ihm einen geschützten Raum und sicheren Platz. Kein Kind sollte sich allein fühlen – gemeinsam könnt ihr die Stärke finden, die es braucht, um sich gegen Mobber durchzusetzen. Weitere Artikel zum Thema Mobbing findest du hier.

* Dies ist ein Amazon-Partnerlink. Wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision, ohne zusätzliche Kosten für dich.

Weitere Tools und Lifehacks zum Selbstcoaching:

Ein Marionetten-Holzmodell, das für die Abhängigkeit und Fremdsteuerung als NPC steht.

Bist du ein NPC?

Lesezeit: 9 Minuten
Du denkst, du bist der Hauptcharakter im Spiel deines Lebens? Vermutlich falsch! Denn die meisten sind in Wahrheit NPCs. Die Abkürzung stammt ursprünglich aus der Gaming-Szene und bedeutet Non-Playable-Character – also nicht spielbarer Charakter. Diese Figuren folgen festgelegten Programmierungen und können das Spielgeschehen nicht aktiv verändern.
Jetzt lesen Bist du ein NPC?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert