Geldentwertung: Geschichte vom Stadtrestaurant
Geldentwertung – der unsichtbare Dieb, der dein Geld klaut, ohne dass du es mitbekommst. Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf, gehst zum Bäcker und dein Lieblingsbrötchen kostet plötzlich doppelt so viel wie gestern. Klingt verrückt? Ist es auch – aber genau das passiert, nur eben nicht über Nacht, sondern so langsam, dass es die meisten erst checken, wenn es zu spät ist. Dein Geld verliert still und heimlich an Wert, während du dich fragst, warum am Monatsende irgendwie immer weniger übrig bleibt. Und das Schlimmste? Es passiert direkt vor den Augen – und doch bemerkst du es kaum. Aber keine Sorge, gleich wirst du verstehen, warum das so ist und vor allem, was du dagegen tun kannst.
»Die Inflation macht die Reichen reicher und die kleinen Leute ärmer.«
Ludwig von Mises – Wirtschaftswissenschaftler, 1881 – 1973, Buch: Human Action
Das Stadtrestaurant (Geschichte zum Nachdenken über Geldentwertung)
In einer belebten Stadt gab es ein Restaurant, das für sein einzigartiges Menü-Modell berühmt war: Für eine einmalige Gebühr konnte jeder Gast ein komplettes Drei-Gänge-Menü bestellen, ohne versteckte Zusatzkosten. Jahrelang besuchten die Stadtbewohner das Lokal, da es als faires und beständiges Angebot galt. Die Gäste konnten zwischen vielen Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts wählen – und jeder verließ das Restaurant satt und zufrieden. Die Betreiber hatten sich im Laufe der Zeit das Vertrauen ihrer Kunden aufgebaut und niemand stellte das System infrage. Doch was die Gäste nicht bemerkten: Langsam, aber sicher änderte sich etwas.

Geldentwertung ist wie ein Restaurant, das heimlich die Portionen verkleinert, aber den Preis nicht anpasst – du merkst es erst, wenn du hungrig bleibst. Foto: Freepik / KI
Tag für Tag ein bisschen Schwund
Schritt für Schritt wurden die Portionen irgendwie … na ja, mickriger. Die Suppe, sonst dampfend serviert, fand sich in immer kleineren Schüsseln wieder, und das früher so große Steak hatte inzwischen eher die Größe eines Post-it-Blocks. Aber wer regte sich schon über solche Kleinigkeiten auf? War bestimmt nur eine Unachtsamkeit der Küchenmitarbeiter, ein Missverständnis – nichts, wodurch man sich die Laune verderben ließ. Außerdem war das Menü ja immer noch da, also verließen die Gäste das Stadtrestaurant weiterhin mit gefülltem Magen. Doch bei jedem Besuch erschienen die Teller etwas kleiner, als würden sie schrumpfen. Aber weil es so schleichend geschah, fiel es kaum jemandem wirklich auf.
Shrinkflation ist eine versteckte Form der Inflation, bei der Produkte kleiner oder inhaltlich weniger werden, während der Preis gleich bleibt. Du zahlst also das Gleiche, bekommst aber unbemerkt weniger – ein Trick, den viele Unternehmen nutzen, um Preiserhöhungen zu tarnen.

Geldentwertung fühlt sich an wie dieses Essen: Du zahlst den vollen Preis, aber auf dem Teller bleibt fast nichts mehr übrig – genau so schwindet die Kaufkraft deines Geldes. Foto: Freepik
Immer mehr vom weniger
Nach ein paar Monaten war aus dem saftigen Braten eine übersichtliche Fleischscheibe geworden. Die Beilagen? Sagen wir mal so: Die Kartoffeln zählten inzwischen eher als »Deko«. Das Brot, früher ofenfrisch, hatte jetzt mehr Ähnlichkeit mit einem Ziegelstein – aber hey, wenigstens konnte man es noch in die wässrige Schorle tunken. Manche Gäste begannen zu murren, aber die meisten winkten ab. »Ach, das ist eben der Lauf der Dinge!«, dachten sie. Und weil sich niemand laut genug beschwerte, ging das Spiel munter weiter. Nach und nach verschwanden einige Gerichte komplett von der Speisekarte, doch solange es noch irgendwas zu essen gab, nahmen die Leute es hin.
Wenn vom Wert nichts übrig bleibt
Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem das Menü nur noch ein Schatten seines früheren Selbst war. Die Vorspeise bestand aus einer einzelnen Olivenscheibe, das Hauptgericht aus einem Mini-Karottenwürfel, und beim Dessert musste man eine Lupe bemühen, um das Schokoladenkrümelchen auf dem Teller zu finden. Doch die Restaurantinhaber taten so, als wäre alles beim Alten. Der Preis? Natürlich unverändert. Viele Gäste fanden das Ganze mittlerweile mehr als schräg, doch weil sie es gewohnt waren, hier zu essen, zahlten sie brav weiter. Wer sich beschwerte, wurde mit einem Lächeln und einem trockenen Keks vertröstet.

Wenn Fiat-Geld in Flammen aufgeht: Die durch die Zentralbanken gewollte Geldentwertung raubt den Menschen die Kaufkraft durch die Hintertür. Foto: Freepik
Schau hin und stelle Fragen!
Erst als neue Gäste aus einer anderen Stadt kamen, fiel auf, wie absurd die Situation geworden war. Die Menschen betraten das Stadtrestaurant, betrachteten die kümmerlich bestückten Teller und fragten sich, warum zur Hölle die Leute bereit waren, für so wenig noch genauso viel zu zahlen wie früher. Aber die Stammgäste zuckten nur ratlos mit den Schultern. Sie hatten sich Stück für Stück daran gewöhnt, hatten sich angepasst und nie hinterfragt, ob die Situation sich ändern ließ – und das System funktionierte genau deshalb so gut. Sie verstanden erst, dass sie reingelegt worden waren, als sie sich die Situation aktiv vor Augen führten und so bewusst machten, was eigentlich vor sich ging. Erst ab diesem Zeitpunkt waren sie in der Lage, sich zu fragen, ob sie dem wirklich hilflos ausgeliefert waren oder ob es nicht vielleicht doch noch andere Wege gab.
Inflation ist wie das schwindende Menü im Restaurant: Die Portionen werden kleiner, aber der Preis bleibt gleich – oder die Portionen bleiben gleich, aber der Preis steigt. So oder so bekommst du für dein Geld immer weniger. Genauso läuft es bei der Geldentwertung im Fiat-Geldsystem: Wenn immer mehr Euro oder Dollar in Umlauf kommen, ohne dass gleichzeitig mehr Waren und Dienstleistungen produziert werden, steigen die Preise – und dein Geld verliert an Kaufkraft.
Gegen Geldentwertung wehren
Genauso funktioniert die Geldentwertung. Sie kommt nicht plötzlich und laut wie ein Feuerwerk, sondern schleicht sich ein wie ein leiser Dieb in der Nacht. Erst steigen die Preise hier und da ein bisschen, dann wird die Qualität von Produkten schlechter, die Packungsinhalte kleiner und irgendwann bekommt man für sein Geld nur noch einen Bruchteil von dem, was es früher wert war. Doch weil es in Mini-Schritten passiert, nehmen die meisten es nicht wahr – oder erst dann, wenn sie plötzlich mit einem Einkaufswagen voller Geldscheine für ein Stück Brot an der Kasse stehen wie in der Hyperinflation 1923. Wer nicht rechtzeitig versteht, dass sein Fiat-Geld immer weniger Wert wird, steht irgendwann mit leeren Händen da.
Die Einzigen, die davon profitieren, sind die ohnehin schon Reichen und Mächtigen, die besonders nah an der Geldschöpfung sitzen (Cantillon-Effekt). Und das sind definitiv nicht die normalen Bürger, die jeden Tag brav ihrem Job nachgehen und vor lauter schnelldrehendem Teufelskreis gar keine Zeit mehr haben, sich mit solchen Themen zu beschäftigen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Geldanlage statt Geldentwertung: In meinem Backstage-Bereich findest du eine kostenfreie Übersicht aller Geldanlagen. Tabelle: Tara Riedman / Freepik
Raus aus der Geldentwertung, rein in Geldanlagen
Inflation ist kein Gefühl – sie passiert einfach, ob du es willst oder nicht. Genau wie im Restaurant aus der Geschichte: Erst werden die Portionen kleiner, dann die Teller winziger, und plötzlich zahlst du den vollen Preis für einen leeren Tisch. Wenn du dein Fiat-Geld einfach liegen lässt, passiert genau dasselbe – es verliert an Wert, während du zusehen darfst. Aber es gibt eine Lösung: Raus aus dem Fiat-Geld, rein in echte Werte! So machen es nämlich diejenigen, die sich finanzielle Sicherheit Stück für Stück aufbauen. Sie sparen nicht in Fiat-Geld. Um genauso zu handeln, musst du nicht reich sein, sondern dich nur ein klein wenig mit den Möglichkeiten beschäftigen. Dann kannst du schon mit nur 25 Euro im Monat als Sparplan starten. Damit du den Überblick behältst, habe ich eine Tabelle für dich erstellt, die dir die gängigsten Anlageformen mit ihren Vor- und Nachteilen zeigt. Du kannst sie dir kostenlos in meinem Backstage-Bereich herunterladen und direkt schauen, was zu dir und deinen Rahmenbedingungen am besten passt. Denn wer sein Geld nicht rechtzeitig schützt, steht am Ende da wie die Restaurantgäste.
Mein Fazit zur Geldentwertung
Inflation ist heimtückisch, weil sie still und leise zuschlägt – und genau deshalb handeln nicht. Aber wer sein Geld einfach auf dem Konto versauern lässt, macht den größten Fehler überhaupt, denn während die Zahlen gleich bleiben, schrumpft der Wert dahinter unaufhaltsam. Tu etwas dagegen, indem du investierst statt »sparst«. Fiat-Geld ist ein gutes Tauschmittel, aber nicht zum Werterhalt gedacht. Lass dich nicht mehr mit leeren Tellern abspeisen. Es wird Zeit, dass du selbst die Kontrolle über dein finanzielles Menü und damit über deine Zukunft übernimmst!
Mehr zum Thema Geld und Vermögensaufbau findest du in meinem Finanz-Wiki und unter dem Schlagwort Finanzen im Griff.
Buchtipp
»Die wundersame Geldvermehrung« von Hans-Werner Sinn
Das Buch untersucht die Mechanismen der Inflation, wie die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zur Geldvermehrung führt und welche langfristigen Risiken damit für die Wirtschaft und die Sparer verbunden sind.
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