Finanzstrategien fürs Leben: Geschichte der zwei Boote
Manchmal befahren zwei Menschen in ihren Booten denselben Fluss: nah genug, um sich zuzuwinken, doch verschieden in der Art, wie sie die Strömung nutzen. Ähnlich ist es auch bei der Wahl der richtigen Finanzstrategien in einzelnen Lebensphasen. Warum Dieter und Andrea in dieser Erzählung einen unterschiedlichen Kurs wählen, könnte am Ende vielleicht deine Sicht auf Geld und sogar auf das Leben im Allgemeinen verändern.
Zwei Boote (Nachdenkgeschichte)
Nahe am Ufer schipperte ein Boot auf dem glitzernden Wasser der Abendsonne entgegen. Ein dickes Tau mit Metallhaken hing über dem Rand, jederzeit griffbereit, um den kleinen Kahn bei aufkommendem Wind oder stärkerer Strömung mit dem Land zu verbinden. Das Boot wippte ein wenig hin und her, fast wie eine Wiege, die einem Baby die ersehnte Entspannung bringt. Dieter, der Mann an Bord, hatte die Beine ausgestreckt und die Hände ineinander verschränkt. Er sog die frische Luft ein und genoss die Ruhe um sich herum, während sein Blick dem vertrauten Muster der Gräser am Uferrand folgte. Hier wusste er, was ihn erwartete. Kein Aufruhr, keine Überraschungen.
Etwas weiter draußen in der Flussmitte setzte Andrea bei ihrem Boot währenddessen das Segel. Der Wind fuhr hinein, die Planken knarrten ein wenig, als der Kahn an Fahrt aufnahm. Er hob und senkte sich, rauschte nach vorn, und Spritzer von Wasser kühlten ihre Hände. Andrea lehnte sich über den Rand mit einem Lächeln im Gesicht. Wenn eine Böe das Segel plötzlich straffer zog, lachte sie auf, wenn Flaute kam, wartete sie geduldig, bis es weiterging. Vor ihr öffnete sich der Fluss wie ein Weg ins Unbekannte, doch sie hatte einen Plan, wohin sie wollte, und an diesem hielt sie fest, egal was auf dem Weg geschah. Sie hatte noch viel Zeit, um ans Ziel zu kommen, deshalb machten eventuelle Schlechtwetterphasen ihr keine Angst.
Die Reise zweier Boote und was Finanzstrategien damit zu tun haben
Andrea blickte zu Dieter hinüber, der ihr vom sicheren Ufer aus zuwinkte, freudig, doch auch mit einem Hauch Wehmut in den braunen Augen. Früher war auch er dort in der Fahrrinne unterwegs gewesen, doch im Alter war der Wunsch nach Geschwindigkeit in den Hintergrund gerückt und sein Fokus lag auf der sicheren Planbarkeit seines Ausflugs und darauf, dass er jederzeit anhalten und aussteigen konnte. Andrea hob die Hand und grüßte zurück. Sie hatte inzwischen Verständnis dafür, dass er den für ihn in seiner Lebenslage passenden Weg eingeschlagen hatte.
Dieter und Andrea gehörten in diesem Moment beide zu demselben Fluss. Und doch war der Unterschied zwischen ihren Routen deutlich spürbar. Die eine war verlässlich und das Risiko überschaubar. Die andere glich einer Reise, schwankend, aber voller Belohnungen. Zwei Menschen, zwei Wege.

Zwei Boote auf demselben Fluss, zwei verschiedene Wege: Sicherheit am Ufer oder Aufbruch mit Segel. Welche Finanzstrategien sind für welche Lebensphase passend? Foto: ChatGPT
Meine Gedanken über Finanzstrategien in verschiedenen Lebensphasen
Zu dieser Geschichte hat mich mein Vater (ungewollt) inspiriert. Er ist inzwischen 87 Jahre alt und sein Finanzboot liegt fest am Ufer. Heißt: ausschließlich auf dem Tagesgeldkonto und dem Sparbuch. Früher hat sich das noch gelohnt, als es hohe Verzinsungen gab, doch das ist längst Geschichte. So verliert er Tag für Tag Geld durch Inflation, da die mickrigen Zinsen diese nicht ausgleichen. Doch das ist ihm egal, denn für ihn zählt nur der direkte Zugriff auf sein Geld und dass es keinerlei Schwankungen ausgesetzt ist.
Wenn ich mich in seine Lage versetze, verstehe ich ihn inzwischen, was nicht immer so war. Ich habe verstanden, dass er in einer anderen Lebensphase ist als ich. Ich bin 50 Jahre alt und möchte kein Geld verlieren, indem ich es einfach auf dem Konto herumliegen lasse, da ich einen längeren zeitlichen Horizont habe und Schwankungen deshalb gut aushalten kann. Meinem Boot habe ich entsprechend ein schönes Segel (Investition in einen All World ETF) verpasst und bewege mich etwas weiter weg vom Ufer, wo mehr Wind weht.
Zwei Lebensphasen, zwei Wahrheiten
Genau darin liegt der Punkt: Was richtig ist, hängt von der Perspektive ab. Das Uferboot meines Vaters kommt nicht mehr vom Fleck, aber er weiß genau, wo er steht, auch wenn er dabei sicher an Kaufkraft verliert. Mein Segelboot schwankt zwar etwas, aber es macht Strecke (Vermögensaufbau fürs Alter). Beide Wege haben abhängig von der Lebensphase ihre Berechtigung. Manchmal reicht ein Blick auf den Fluss und auf zwei Boote, um zu erkennen: Wir müssen nicht alle denselben finanziellen Weg wählen. Manchmal reicht es aus, seiner eigenen Finanzstrategie zu folgen, und die des anderen trotzdem zu respektieren.
Erfahre mehr über die verschiedenen Finanzstrategien in meiner Geschichte vom Geldgarten.
Tarot-Reflexion
Diese Nachdenkgeschichte „Zwei Boote“ zum Thema Finanzstrategien fürs Leben trägt die Energie der Tarotkarte „Zwei der Stäbe“ in sich. Sie zeigt dir zwei Wege, die du buchstäblich in den Händen hältst. Nichts ist dir vorgegeben, beide Stäbe gehören dir, du darfst dich also frei entscheiden. Der Halbmond darunter erinnert daran: Jeder Zyklus bringt neue Chancen, jeder Lebensabschnitt eine andere Situation. So wie bei den Booten der Geschichte haben wir immer wieder aufs Neue die Wahl.

Die Geschichte wie auch das Tarot selbst laden dich heute dazu ein, dir die Frage zu stellen: Welche Finanzstrategie passt zu deiner aktuellen Lebensphase und zu deinem Bedürfnis nach Sicherheit oder deinem Mut zum Aufbruch?
Du möchtest mehr Klarheit in deinem Leben und besser verstehen, was gerade bei dir los ist? Dann schau doch mal bei meinen Tarot-Impulsen (coming soon) vorbei.
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