Bist du ein NPC?

Bist du ein NPC oder Main Character in deinem Leben?

Du denkst, du bist der Hauptcharakter im Spiel deines Lebens, oder? Vermutlich falsch! Denn die meisten von uns sind in Wahrheit echte NPCs. Die Abkürzung stammt ursprünglich aus der Gaming-Szene und bedeutet Non-Playable-Character – also nicht spielbarer Charakter. Diese Figuren folgen festgelegten Programmierungen und können das Spielgeschehen nicht aktiv verändern, da sie keine eigene Handlungsgewalt über sich haben. Und wir? Wir wachen auf, arbeiten, scrollen durchs Handy, schauen Netflix, trinken vielleicht das ein oder andere Bier und gehen dann schlafen. Und am nächsten Tag alles von vorn – wie programmiert, festgefahren in der Alltagsroutine. Mal ehrlich: Wer liebt schon Spiele, die nur aus Nebencharakteren bestehen? Erst die Hauptfiguren machen es doch spannend, oder?

Kognitive Verzerrung einfach erklärt | Geschichte zum Nachdenken: Die unerwünschte Brille 👓 ⭐⭐⭐⭐⭐

Nachdenkgeschichte: Roboterleben

Jeden Morgen klingelte Max Wecker zur gleichen Zeit. Er fuhr zur Arbeit und erledigte seinen Job, später gab es dann eine müde Routine aus Essen, Netflix und Schlafen. Es war, als würde er die Tage abarbeiten, ohne dass sie ihm wirklich gehörten. Jeden Tag das gleiche Programm, das ihn steuerte. Eines Abends saß Max mit ein paar alten Freunden in einem Café, sie unterhielten sich übers Gaming und die neuesten Onlinespiele. Dabei lachten und scherzten sie darüber, wie NPCs in ihren virtuellen Welten nur ziel- und nutzlos durch die Gegend schlurften und in Endlosschleife wie willenlose Roboter immer das gleiche taten. Plötzlich fühlte Max einen Stich. Ein NPC – war er das etwa auch? Eine Art Nebencharakter im eigenen Leben?

Auch auf dem Heimweg ließ Max dieser Gedanke nicht mehr los. Er spürte zum ersten Mal, wie sehr seine Routine ihn einengte. Da war kein Abenteuer, kein echtes Ziel – nur die leere Wiederholung des Alltags. Sollte das wirklich alles gewesen sein? Zuhause angekommen, blieb er im Flur stehen, sah auf seine Couch und fragte sich: »Was wäre, wenn ich ab heute meine eigene Story schreiben könnte?«

Max und seine Freunde lachen zusammen. Max realisiert, dass er als NPC durch sein eigenes Leben geht.

Max erkennt beim Gespräch mit Freunden, dass er wie ein NPC lebt – Zeit, das zu ändern! Foto: Freepik.

NPC = unterbewusster Autopilot / Main Character = bewusster Spieler

Wie oft fährst du auf Autopilot? Viele verhalten sich wie Roboter – programmiert durch Erwartungen, Gewohnheiten und Ängste. Lebst du auch ein Leben wie Max und bist zufrieden damit? Durchaus möglich, denn nicht alle Menschen sind gleich, für manche ist es so völlig okay. Darum geht es auch gar nicht. Sondern darum, dass du dich bewusst dafür entscheidest. Wählst du diese Autopilot-Lebensvariante für dich und bist damit happy, wunderbar! Zögerst du allerdings, wenn du dich aktiv dafür entscheiden sollst, ist es vielleicht an der Zeit, über Alternativen nachzudenken. Stell dir vor, du schreibst ab sofort dein eigenes Skript, entscheidest plötzlich über deinen eigenen Plot!

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Non-Playable-Character im echten Leben: Wann ist jemand ein NPC?

Ein NPC in unserer Welt lebt nicht wirklich – er funktioniert. Wir handeln unbewusst und aus Routinen heraus – sind halt einfach irgendwie nur »dabei«. Typisches NPC-Verhalten: Entscheidungen ausweichen und die Schuld für alles, was nicht gut läuft, auf andere schieben. Klingt vertraut? Dann könnte es sein, dass auch du in einer Dauerschleife aus reinen Reaktionen feststeckst. Hast du dich jemals gefragt, ob das wirklich so sein muss? Wer sagt, dass es keine andere Möglichkeit gibt? Denn niemand wird als NPC geboren – höchstens dazu erzogen. Aber auch das ist keine Entschuldigung fürs tägliche Einerlei, denn es liegt in deiner Hand, jederzeit daraus auszubrechen.

Studien von Psychologen wie Matthew Killingsworth und Daniel Gilbert zeigen, dass Menschen etwa 47% ihrer Wachzeit auf Autopilot verbringen. Sie sind gedanklich woanders, während sie alltägliche Aufgaben erledigen​, was Energie spart und effizientes Arbeiten ermöglicht. Funktionieren wir jedoch nur noch auf diese Art, bleibt die persönliche Entfaltung und aktive Zielverwirklichung allerdings auf der Strecke. Bewusste Gedankenführung und Achtsamkeit können die aktive Kontrolle stärken, so dass wir aus festgefahrenen Mustern ausbrechen. Wer sich auf diese Weise gezielt auf die eigene Zukunft und die gewünschten Ergebnisse ausrichtet, entwickelt eine Main-Character-Mentalität – und das verändert nicht nur den Alltag, sondern das gesamte Leben.

Ein Marionetten-Holzmodell, das für die Abhängigkeit und Fremdsteuerung als NPC steht.

Ein NPC lebt wie eine Marionette: fremdgesteuert und ohne eigenen Einfluss. Foto: Freepik

Ist NPC eine Beleidigung?

Wenn dich jemand so nennt, dann ist es mit höchster Wahrscheinlichkeit als Beleidigung gemeint. Im Grunde sagt es aus, dass derjenige findet, dass du ein unwichtiges Dasein ohne Einfluss fristest. Es bedeutet, du wiederholst Tag für Tag die gleichen Abläufe, ohne eigenes Ziel oder Motivation, wie ein Statist, der nichts Neues ausprobiert und nur das Nötigste macht. Er oder sie sieht dich als Mitläufer ohne eigene Meinung. So ein Kommentar heißt im Klartext: Die Person hält dich für passiv, reaktiv und findet, du lässt deine eigene Story von anderen schreiben. Also, schon ziemlich fies. Wer will schon hören, dass er unbedeutend ist und sein eigenes Leben verpasst?

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Raus aus dem Passivmodus – aktiviere deinen Gaming-Plan

Damit du vom NPC bzw. NOC (Non-Operating-Character) zum Spieler-Character (SP) wirst, brauchst du keine Spezialfähigkeiten eines Superhelden. Starte am besten mit diesen drei kleinen Aufgaben:

Reflektiere dein Warum: Frage dich bei allem, was du tust: Warum mache ich das eigentlich? Keine faulen Kompromisse mehr.

Schreibe deine Ziele auf und verfolge sie: Ein echtes Abenteuer braucht eine Richtung. Finde deine!

Bewusste Entscheidungen treffen: Sei der, der das Spiel bestimmt. Frage dich vor jeder größeren Entscheidung: Bringt mir das wirklich was? Zahlt es auf meine Ziele und Träume ein?

Praxisbeispiel

Lisa arbeitete im Familienunternehmen, obwohl sie insgeheim von Kunst träumte. Eines Abends bei einem Gespräch mit Freunden erkannte sie, dass sie zwar erwartungsgemäß funktionierte, jedoch ohne eigene Ziele zu verfolgen. Sie entschied, sich ein festes Zeitfenster pro Woche nur für ihre Kunst zu reservieren. Was klein begann, veränderte ihre Sichtweise: Lisa nahm mehr Raum für ihre eigenen Wünsche ein und plante schließlich eine Ausstellung ihrer Werke. Heute arbeitet sie zwar noch im Familienbetrieb, doch ihre Kunst gibt ihr das Gefühl, Hauptcharakter ihres Lebens zu sein – sie hat einen eigenen Weg, eine Vision und das Gefühl, dass ihr Leben ihr selbst gehört.

Eine Frau genießt die Freiheit in einem Cabrio und symbolisiert das Leben als Hauptcharakter statt als NPC.

Endlich frei: So fühlt sich das Leben an, wenn du vom NPC zum Hauptcharakter wirst. Selbstcoaching-Tools helfen dabei! Foto: Freepik

Selbstcoaching: 5 Tools für deine Hauptrolle im Leben

Bereit, das Leben als NPC abzulegen? Mit den folgenden fünf Selbstcoaching-Tools bringst du Schwung, Spaß und ein bisschen Abenteuer in deinen Alltag. Keine langweiligen Routinen, sondern eine Handvoll Power-Moves, die dich inspirieren und vor allen Dingen vom Autopilotmodus ins Bewusstsein holen.

Dein 10%-Move: Es muss nicht gleich direkt der große Plan sein – such dir stattdessen jeden Tag eine Sache, die du 10% anders machst als gestern. Es kann sein, den Weg zur Arbeit zu ändern, jemanden Neues anzusprechen oder eine Routine einfach mal wegzulassen. Diese täglichen kleinen Moves sammeln sich und schubsen dich aus der Komfortzone, bis du selbst überrascht bist, wie viel sich verändert hat.

Out-of-Comfort Challenges: Such dir bewusst Mini-Herausforderungen, die dich ins kalte Wasser werfen – und zwar regelmäßig. Wenn du sonst die ruhige Kugel schiebst, melde dich für ein Sporttraining an. Mach dir ein Spiel daraus: Jede Woche eine neue Aufgabe. Mit einem Challenge-Buddy macht es übrigens mehr Spaß. Überleg mal, wer da in Frage käme.

Die 5-Minuten-Vision: Jeden Abend bevor du einschläfst, stell dir deine perfekte Zukunft in den buntesten Farben vor, aber nur für fünf Minuten. Mach’s groß und mach’s spannend, stell dir vor, wie es sich anfühlt, wenn du deine größten Wünsche und Ziele lebst. Diese kleine tägliche Fantasiereise verankert dich emotional in deinem Zielbild – und bringt dich dazu, tagsüber aktiv in diese Richtung zu steuern.

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Dein persönlicher Yes Day: Schnapp dir einen Tag und sag »Ja« zu allem, was spannend klingt – auch wenn’s eigentlich nicht dein Ding ist. Ein spontanes Treffen? Ja. Ein neues Gericht? Ja. Mach diesen Tag zur Abenteuerzeit für deine Persönlichkeit. Du lernst, wie oft du aus Gewohnheit »Nein« sagst, und trainierst gleichzeitig, dich auf neue Erfahrungen einzulassen. Das stärkt übrigens auch die schnelle Anpassungsfähigkeit an neue Situationen – heutzutage eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft. Es macht das Leben definitiv einfacher, wenn wir nicht bei jeder kleinen Veränderung, die uns durch äußere Umstände aufgezwungen wird, direkt aus der Kurve fliegen.

Die Was-wäre-wenn-Frage: Immer, wenn du auf ein Problem stößt oder eine Entscheidung triffst, frag dich: Was wäre, wenn ich es ganz anders angehen würde? Diese Frage lädt dich ein, mal die Perspektive zu wechseln, was oft zu unerwartet kreativen Lösungen führt, an die du normalerweise nie gedacht hättest. Durchbrich alte Denkmuster und lerne, jede Situation neu zu betrachten, um echten Drive ins Leben zu bringen.

Mein Fazit

Möchtest du der Hauptdarsteller in deinem Leben sein oder bleibst du lieber ein NPC, der artig seine To-do-Liste abarbeitet und auf irgendetwas wartet – ja, worauf eigentlich? Die Realität ist: Dieses Irgendetwas kommt nicht von selbst, und wenn doch, ist es meist nicht positiv, sondern fliegt dir in Form irgendwelcher Störfaktoren um die Ohren. Du kannst noch ewig im Autopilot-Modus durch deinen Alltag dümpeln oder dein Handeln jetzt aktiv und bewusst steuern. Wach auf, schmeiß die Routine über Bord und schreib dein eigenes Drehbuch! Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um selbst auf den Regiestuhl zu klettern. Dein Leben, deine Entscheidungen, dein Spiel!

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