Corona aufarbeiten – Wie wir uns selbst heilen

Corona hat bei vielen Menschen mentale Wunden hinterlassen. Wenn du auch dazu gehörst, ist dieser Beitrag für dich!

Die Corona-Pandemie hat unser Miteinander tief gespalten. Du konntest für oder gegen Maßnahmen sein, Impfungen unterstützen oder nicht – ein Mittelweg war kaum mehr möglich. Unverständnis, Wut und Feindseligkeit waren neben Angst die dominierenden Emotionen. Nach all den Enthüllungen und Aufdeckungen der letzten Zeit stellt sich drängender denn je eine entscheidende Frage: Wie kannst du deinen persönlichen Frieden wiederfinden?

Ich liebe Kaffee! Magst du mich mit einem Tässchen unterstützen? Über eine kleine Kaffeespende via Paypal würde ich mich sehr freuen.
Ich liebe Kaffee! Magst du mich mit einem Tässchen unterstützen? Über eine kleine Kaffeespende via Paypal würde ich mich sehr freuen.

Was heiße Steine mit Corona zu tun haben

Du bist wütend, weil dir Unrecht getan wurde, und diejenigen, die dafür verantwortlich sind, sollen dafür bezahlen. Du nimmst einen glühenden Stein in die Hand und willst ihn denjenigen entgegenwerfen, die es in deinen Augen verdient haben, ihn abzubekommen. Alles in dir ruft nach Vergeltung und du holst weit aus … doch der Stein klebt an deiner Hand fest. Du wirst ihn einfach nicht los, egal wie viel Kraft du aufwendest. Und je länger du ihn hältst, desto mehr verbrennst du dich selbst.

Besonders gemein daran ist: Der andere, für den der Stein bestimmt war, fühlt die Hitze gar nicht. Er lebt sein Leben weiter, als wäre nichts gewesen, während deine Hand brutzelt. Spoiler: Du kannst den Stein vielleicht nicht werfen, aber in wieder ablegen. Gerechtigkeit ist wichtig, keine Frage. Aber ohnmächtig an der eigenen Wut festzuhalten, ist keine Gerechtigkeit. Es ist Selbstzerstörung. Lolassen bedeutet nicht, dass Unrecht durch Zauberhand ungeschehen gemacht wird. Es bedeutet, dass du dich aktiv entscheidest, nicht länger daran zugrunde zu gehen.

1. Schmerz zulassen, dann loslassen

Viele wollen direkt zum „Loslassen“ springen, aber Heilung beginnt mit Ehrlichkeit: Ja, es ist etwas passiert, das dich verletzt hat. Ja, es fühlt sich unfair an. Aber diesen Schmerz zu verdrängen, bedeutet, ihm weiter Macht über dich zu geben. Lass ihn stattdessen zu, fühle ihn – und entscheide dann bewusst, wie du weiter damit umgehen willst.

Corona hat Spuren hinterlassen: Eine Frau und ein Mann stehen mit verschränkten Armen nebeneinander.

Game over nach Corona? Viele leiden immer noch darunter, aber es gibt Lösungen, damit umzugehen. Foto: pixabay / Tumisu

2. Zwischen Ohnmacht und Gerechtigkeit

Die Wahrheit über Lügen und Fehlentscheidungen kommt ans Licht – doch viele Verantwortliche machen seelenruhig weiter wie bisher und haben kaum etwas zu befürchten. Das Gefühl der Ohnmacht kann erdrückend sein. Doch je mehr du dich darauf fixierst, desto mehr hältst du dich selbst in der Vergangenheit gefangen. Es gibt draußen in der Welt einfach Dinge, die nicht in unserer Macht liegen und die wir nicht erzwingen können, so gerne wir es auch möchten. Schaffst du es, diese Tatsache zu akzeptieren, ist das ein Schritt zur inneren Freiheit – über die du übrigens ganz allein entscheidest.

3. Wut als Antrieb oder Fessel

Zorn kann ein Antrieb sein, um Dinge zu verändern. Doch wenn Veränderung aufgrund der Umstände nicht möglich ist, wird Wut zur eigenen Fessel. Sie nimmt dir Energie, raubt deine Lebensqualität und hält dich in einem Kampf fest, der längst vorbei ist. Wer verdient es mehr, frei zu sein – diejenigen, die dich verletzt haben, oder du selbst?

4. Heile dich von Corona auf deine Weise

Jeder heilt anders. Manche schreiben sich den Schmerz von der Seele, andere finden Trost in Gesprächen oder neuen Routinen. Es gibt keinen perfekten Weg – nur den, der für dich funktioniert. Wichtig ist, bewusst Schritte nach vorn zu gehen, anstatt in der Vergangenheit stecken zu bleiben.

5. Loslassen heißt nicht vergeben und vergessen

Viele glauben, dass Loslassen gleichbedeutend mit Vergeben ist. Doch das ist nicht wahr. Du kannst weiter mit einer Person befreundet sein, wenn sie dir wichtig ist, obwohl du ihr das Verhalten in einem bestimmten Bereich nicht vergibst. Die Frage, ob sie dir wichtig ist und ob du sie weiterhin in deinem Leben möchtest, solltest du dir ehrlich stellen. Die Corona-Zeit ist nur ein Wegabschnitt mit diesem Menschen gewesen. Ist dieser so bedeutend für dich, dass er alle guten Zeiten überschattet und keinen Sonnenstrahl auf die Beziehung mehr zulässt? Nur wenn die Antwort „ja“ ist, solltest du den nächsten Punkt in Betracht ziehen.

6. Menschen gehen lassen – ohne Schuldgefühle

Nicht jeder, der dich enttäuscht oder verletzt hat, muss in deinem Leben bleiben. Es ist völlig in Ordnung, Menschen hinter dir zu lassen, die deine Grenzen respektlos eingerissen haben und mit denen du nichts mehr zu tun haben möchtest. Allerdings nicht aus Hass, sondern aus Selbstschutz. Die bewusste Entscheidung, sich zu distanzieren, ist genauso wertvoll wie die Entscheidung zu vergeben.

Fazit: Freiheit und mentale Heilung beginnt im Kopf

Weder können wir ändern, was war, noch erzwingen, dass Schuldige zur Rechenschaft gezogen werden oder alle plötzlich die Wahrheit sehen. Aber wir können selbst bestimmen, wie sehr uns das belastet. Solange du an der Vergangenheit festhältst, bleibt sie deine Gegenwart. Loslassen ist kein Verrat an dir selbst – es ist der einzige Weg, dich aus der selbst auferlegten Gefangenschaft zu befreien. Lege den glühenden Stein jetzt aus der Hand und fange mit Punkt 1 an.

Weitere Artikel zum Thema Akzeptanz für dich:

Strategien zum Selbstmanagement findest du hier:

Eine junge Frau sitzt im Schneidersitz am Boden und wirft mit einem Lächeln Zettel zum Selbstcoaching in die Luft.

Noch mehr Geschichten zum Nachdenken für dich:

Wasserfarbenbild einer Landschaft mit Hügeln, Wäldern und am Himmel kreisenden Vögeln in türkis, blau und grün

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert