Gegen Mobbing wehren: Der kleine Fuchs
Möchtest du dich auch gegen Mobbing wehren oder dir nahestehende Menschen dabei unterstützen?
Ein guter Plan, denn Mobbing ist ein echtes Problem. Besonders verbreitet ist es an Schulen und am Arbeitsplatz, da es sich hier um Orte handelt, an denen du den Tätern schlecht bis gar nicht aus dem Weg gehen kannst. Doch wie wehrst du dich dann? Gibt es vielleicht ein Geheimrezept? Das möchte auch der kleine Fuchs Felix gerne wissen, der in seinem Heimatwald lebt und ständig Ärger mit einem Wolfsrudel hat.
Nachdenkgeschichte: Der kleine Fuchs
Im tiefen, dichten Wald lebte der Fuchs Felix. Er war bekannt für seinen klugen Kopf und seine flinke Art – doch trotz dieser Talente fühlte er sich oft unsicher. Jeden Tag streifte er durch das Unterholz, immer auf der Hut vor den Wölfen, die in einem Rudel unterwegs waren. Sie jagten nicht zum Überleben, denn es gab genug Nahrung im Wald, sodass sie die kleineren Tiere nicht fraßen. Allerdings hatten sie diebische Freude daran andere Tiere zu bedrohen und Angst zu verbreiten. Besonders auf Felix hatten sie es abgesehen.
Eines Tages, während Felix auf der Suche nach Futter war, stieß er wieder auf das Rudel. Die Wölfe umzingelten ihn, fletschten die Zähne und knurrten bedrohlich. Felix fühlte sich wie gelähmt, seine Pfoten zitterten. Er erinnerte sich an die Worte der weisen Eule Emma, die immer wieder betonte, wie wichtig es sei, seine innere Stärke zu finden. Doch was um Himmels Willen war bloß diese innere Stärke und wo sollte er sie hernehmen?
Der kleine Fuchs Felix erkennt, dass er sich gegen Mobbing wehren muss, während er vorsichtig die Umgebung beobachtet und sich auf die Herausforderungen vorbereitet, die vor ihm liegen. Foto: DELL-E
Lösungssuche: Das Gespräch mit Eule Emma
Felix beschloss, die Eule Emma aufzusuchen. Er erzählte ihr von den Wölfen und wie sehr ihn ihr Verhalten belastete. Emma hörte ihm geduldig zu und schlug ihm schließlich einige Möglichkeiten vor, um bei den nächsten Zusammentreffen stärker zu sein und standhafter zu bleiben. Ein Anti-Mobbing-Tagebuch war eine davon. Emma ermutigte den kleinen Fuchs, jede Situation darin aufzuschreiben: Was war passiert? Wie habe ich mich gefühlt? Wie hätte ich im Rückblick gerne reagiert, mich aber nicht getraut. Was würde mir helfen, damit ich es beim nächsten Mal vielleicht schaffe? Was müsste sich dafür ändern?
Außerdem empfahl die Eule dem kleinen Fuchs, sich jeden Tag vor den Spiegel zu stellen, zu lächeln und zu sagen, wie er gerne wäre. Aber nicht als Wunsch formuliert, sondern als Feststellung – als ob es eine Tatsache wäre. Felix fand die Ideen ungewöhnlich, aber er vertraute Emma und beschloss, es auszuprobieren. Das bedeutete zwar etwas Zusatzaufwand so ein Tagebuch zu führen und er musste sich mit den Vorfällen auseinandersetzen, was ihm unangenehm war – aber am Ende hatte er nichts zu verlieren, sondern konnte nur gewinnen.
Felix stellte sich nun immer wieder vor den Spiegel und sagte zu sich: »Ich bin stark! Ich kann mich wehren!« Außerdem begann er sein Tagebuch und schrieb alles auf. Jeden Vorfall, jede Beleidigung und alle Ängste, die er empfand. Aber er notierte auch die Momente, in denen er mutig war, selbst wenn es nur kleine Dinge gewesen sind, wie das Ignorieren eines bösen Kommentars. Auch schöne Momente fanden ihren Platz wie das Lächeln eines anderen Waldbewohners, das ihm gut tat.
Felix beginnt, ein Journal gegen Mobbing zu führen, um seine Gedanken zu ordnen und sich selbst zu motivieren. Foto: DELL-E
Gegen Mobbing wehren: Schluss mit Unterdrückung
Einige Zeit später kam es erneut zu einem Zusammenstoß mit den Wölfen. Dieses Mal fühlte sich Felix anders. Er war nicht mehr so verängstigt, und die Worte, die er sich jeden Tag selbst gesagt hatte, hallten in seinem Kopf wider. Als das Rudel sich über ihn lustig machte, blieb Felix aufrecht stehen, statt den Kopf zu senken. Er stammelte nicht herum, sondern tat etwas Überraschendes: Er lächelte, antwortete nicht darauf und ging einfach weiter. Die Wölfe riefen ihm Beleidigungen nach und lachten, doch Felix reagierte nicht. Sie ärgerten sich, dass Felix nicht mehr so leicht einzuschüchtern war – ohne emotionale Reaktion machte es ihnen weniger Spaß. Sie versuchten es noch ein paar Mal, dann wurde ihnen langweilig und sie zogen auf der Suche nach einem besseren Ziel weiter.
Ein neues Mobbing-Opfer: Maus in Gefahr
Kurz darauf hörte Felix, wie die Wölfe die Maus Mia angriffen. Mia war bekannt dafür, scheu und ängstlich zu sein, was die Wölfe sehr freute. Felix Magen grummelte. Er wollte nicht, dass Mia jetzt die neue Zielscheibe wurde. Er lief zu ihr und versicherte, dass sie nicht allein war und er ganz genau wusste, wie sie sich gerade fühlte. Felix bot ihr seine Hilfe an, damit auch Mia lernte, sich gegen Mobbing zu wehren, indem sie ihr Selbstbewusstsein verbesserte. Die beiden setzten sich zusammen und Felix erklärte ihr alle Techniken, die ihm geholfen hatten. Schon bald schlossen sich weitere Tiere an, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. In der Gemeinschaft fühlten sie sich noch stärker als allein.
Wölfe ohne Macht über die Emotionen anderer
Die Wölfe bemerkten, dass ihre alten Taktiken nicht mehr richtig funktionierten. Die Tiere im Wald zeigten weniger Angst, hielten zusammen und unterstützten sich gegenseitig. Das nervte die Wölfe, denn nur, wenn sie die Emotionen und Gefühle der anderen kontrollierten, hatten sie Spaß. Obwohl die Wölfe weiter versuchten, andere zu mobben, hatten sie weniger Erfolg und merkten, dass ihre Macht über die anderen Tiere schwand.
Die Reise des kleinen Fuchses Felix, der lernt, sich gegen Mobbing zu wehren – von ersten Herausforderungen bis zum Aufbau einer starken Gemeinschaft im Wald. Foto: DELL-E
Selbstcoaching: Was tun gegen Mobbing?
Der Schlüssel liegt in dir und darin, dass du an dich glaubst und dich wehrst. Ich weiß, das ist unfair. Warum solltest du etwas ändern müssen und nicht der andere – du hast doch schließlich nichts falsch gemacht. Damit hast du total Recht! Nur leider sind Recht haben und Recht bekommen zwei unterschiedliche paar Schuhe. Und du kannst blöderweise über das Verhalten anderer Menschen nicht bestimmen, aber es mit deinem eigenen in eine Richtung lenken, die zu deinem Vorteil ist. Also hol dir dein Recht, indem du Selbstbewusstsein aufbaust und dich der Unterdrückung entgegenstellst. Denn die meisten Täter suchen Opfer, um sich selbst überlegen zu fühlen, und keine Gegner.
Was Felix Geschichte zeigt
Mobbing ist leider ein komplexes Problem, das oft nicht von heute auf morgen verschwindet. Vielleicht picken sich die Täter das nächste Opfer raus, wenn du anfängst, dich zu wehren. Deshalb ist es wichtig, auch andere zu unterstützen, die unter Mobbing leiden. Je mehr Menschen gegen die Mobber zusammenhalten, desto wahrscheinlicher ist es, dass es aufhört. Mit Selbstcoaching-Tools wie dem Tagebuch gegen Mobbing, der eigenen Umprogrammierung oder der Power-Bubble kannst du erste Schritte tun, um etwas an der Situation zu verändern und innere Stärke aufzubauen.
Mehr zum Tagebuch gegen Mobbing findest du in meinem Beitrag: Stopp Mobbing – Dein Journal in die Freiheit
Besonderer Fall: Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing am Arbeitsplatz unterscheidet sich von dem in der Schule: Es geht weniger um sichtbare Angriffe wie Schubsen oder offene Beleidigungen, sondern um subtile Strategien des Ausbootens. Hierbei setzen Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzte darauf, wichtige Informationen vorzuenthalten oder die betroffene Person durch gezielte Manipulation und Sabotage schlecht dastehen zu lassen. Gemeinsam haben beide Varianten meist den Versuch der Isolation aus der Gemeinschaft. In meinem Blogartikel Was tun bei Mobbing am Arbeitsplatz (verlinke ich dir, sobald er online ist) bespreche ich das Thema ausführlich – natürlich wie immer mit praxisorientierte Tipps.