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Fachbegriffe aus den Bereichen Finanzmarkt und Bitcoin einfach erklärt
ETF, FIAT-Währung, Ledger, Wallet, Halving, Sats & Co: Du verstehst nur Bahnhof? Wenn dir noch nicht alle Bezeichnungen des Finanzmarkt- und Bitcoin-Universums vertraut sind, bist du in diesem Wiki rund ums Thema Finanzen und Bitcoin genau richtig. Ich beschreibe hier in maximal fünf Sätzen, was genau hinter einzelnen Ausdrücken steckt, die uns immer wieder über den Weg laufen. Wähle einfach in der folgenden Liste den Anfangsbuchstaben des gesuchten Begriffs und schon kommt Licht in Dunkel! Habe ich ein wichtiges Schlagwort vergessen? Dann schreib mir einfach eine E-Mail an info@tarariedman.de, damit ich mein Wiki weiter verbessern kann.
A – Z im Bitcoin Wiki
»A« im Finanz-Wiki
Adaption
Adaption ist ein Prozess bei dem neue Technologien von den Menschen Schritt für Schritt akzeptiert und genutzt werden. Sie bezeichnet quasi den Übergang von etwas Bekanntem zu etwas Unbekannten wie bei der Ausbreitung des Internets, die bereits in den 1990er Jahren begann. Heutzutage ist der Wechsel von physischem Geld zu digitalen Zahlungsmethoden und die Einbeziehung der Blockchain-Technologie in das Finanzsystem ein gutes Beispiel.
Akkumulieren
Wenn wir Vermögenswerte (Assets) wie zum Beispiel Bitcoin, Aktien, ETFs oder FIAT-Währungen akkumulieren, bedeutet es ganz einfach, dass wir sie über einen längeren Zeitraum sammeln bzw. anhäufen. Das geht sehr gut über Sparpläne, die automatisiert zu einem von uns festgelegten Zeitpunkt und Betrag einen Kauf auslösen, unsere Vermögenswerte damit stetig erhöhen und uns dank des dadurch entstehenden Durchschnittspreises ruhig schlafen lassen.
Aktien
Aktien sind Anteile an einem Unternehmen, die dir Eigentumsrechte geben – kaufst du eine Aktie, wirst du also quasi zum Miteigentümern des Unternehmens. Da deren Wert im Laufe der Zeit genauso gut fallen wie steigen kann, sind Einzelaktien nur etwas für Personen, die sich gut auskennen und das gewählte Unternehmen wirklich beurteilen können. Der Aktienhandel erfolgt über Wertpapierbörsen und um die Aktien zu verwahren, brauchst du ein Aktiendepot bei einer Bank.
Altcoins
Der Begriff Altcoins steht für »Alternative Coins« und damit für jede Kryptowährung außer Bitcoin. Da Bitcoin als erste Kryptowährung auf Erfolgskurs war, wurden alle weiteren Coins alternativ dazu entwickelt und mit mehr oder weniger sinnvollen Use Cases versehen.
Altseason
Mit dem Begriff Altseason beschreiben wir eine Marktphase, in der Altcoins im Vergleich zum Bitcoin deutlich an Wert gewinnen.
Anleihen
Kaufst du eine Anleihe (Unternehmensanleihe oder Staatsanleihe), leihst du dem Aussteller (einem Unternehmen oder einer Regierung / einem Staat) dein Geld. Im Gegenzug erhältst du eine festgelegte Zinszahlung für einen bestimmten Zeitraum und am Ende der Laufzeit bekommst du das geliehene Geld zurück (insofern Unternehmen oder Staat zwischenzeitlich nicht pleite sind). Anleihen gelten allgemein als weniger riskanter Vermögenswert (was am Ende natürlich von der Stärke des Unternehms oder Staats abhängt), bieten aber in der Regel auch geringere Renditen. Heißt: Je sicherer der Anleihen-Herausgeber aufgestellt ist, desto geringer fällt normalerweise der Zinssatz aus, den du erhältst – je riskanter das Papier, desto höher der Zinssatz.
ASIC
ASIC (Application Specific Integrated Circuit) ist ein spezialisiertes Hardwaregerät, das für das Bitcoin-Mining entwickelt wurde. ASICs sind bekannt dafür, dass sie für diesen Einsatz effizienter sind als andere Rechner.
Assets
Im Finanzmarkt fassen wir unter dem Begriff Assets alle Arten von Vermögenswerte zusammen. Das sind zum Beispiel Bargeld, Aktien, Anleihen, Immobilien, Edelmetalle, Bitcoin, Altcoins und alle weiteren Güter, die einen wirtschaftlichen Wert haben oder zumindest das Potenzial für zukünftige finanzielle Vorteile mitbringen.
ATH – All-Time-High (Allzeithoch)
Als ATH (All-Time-High) bezeichnen wir den höchsten Preis, den der Bitcoin oder eine andere Kryptowährung jemals erreicht hat.
»B« im Finanz-Wiki
Base Money
Andere Bezeichnungen für das Base Money sind »Zentralbankgeld« oder »Monetäre Basis«. Es beinhaltet zwei Dinge: Erstens das physische Geld (also Bargeld in Form von Münzen und Banknoten), das direkt von der Zentralbank ausgegeben wird. Und zweitens die Einlagen von Geschäftsbanken und anderen Finanzinstituten, die bei der Zentralbank liegen. Das Base Money ist also die Grundlage für das gesamte Bankensystem, das die Zentralbank zur Steuerung der Wirtschaft einsetzt.
Bear Market (Bärenmarkt)
Der Bärenmarkt im Finanzbereich kennzeichnet eine Marktphase, in der die Anleger negativ drauf sind und wenig Kaufinteresse für bestimmte Assets (z. B. Bitcoin oder Aktien) zeigen. Dementsprechend fallen die Preise über einen längeren Zeitraum stetig. Das Gegenteil vom Bärenmarkt ist der Bullenmarkt. Deshalb sind Bulle und Bär auch quasi die »Maskottchen« der Börsen und stellen das Auf und Ab an den Finanzmärkten dar.
BIP
Die Abkürzung BIP hat zwei verschiedene Bedeutungen. Einmal steht sie im Zusammenhang mit der Volkswirtschaftslehre und den Finanzmärkten für das Bruttoinlandsprodukt. Zum anderen bedeutet BIP im Bezug auf Bitcoin »Bitcoin Improvement Proposal« – ein Vorschlag zur Verbesserung des Bitcoin-Protokolls, eingereicht von Mitgliedern der Bitcoin-Community.
Bitcoin
Bitcoin (BTC) ist die erste und wohl bekannteste Kryptowährung. Sie basiert auf der Blockchain-Technologie und führt Finanztransaktionen direkt zwischen zwei Parteien aus – wie digitales Bargeld. Außerdem nutzen es bereits viele Menschen, insbesondere in Ländern mit hoher Inflation, zum Schutz vor der Geldentwertung.
Bitcoin-Adresse
Eine Bitcoin-Adresse ist eine eindeutige Zeichenkette, die den Empfangsort für Bitcoin-Zahlungen anzeigt. Bitcoin-Adressen sind in etwa mit deiner IBAN bei der Bank vergleichbar: Du gibst sie an jemanden weiter und bekommst Geld bzw. in diesem Fall Bitcoin dorthin überwiesen.
Bitcoin Cash
Die Kryptowährung Bitcoin Cash ist im Jahr 2017 als Ergebnis eines Hardforks von Bitcoin entstanden. Diese Abspaltung wurde durchgeführt, weil einige Teilnehmer der Meinung waren, dass Bitcoin größere Blöcke braucht. Eine breite Mehrheit stellte sich jedoch dagegen und folgte der neuen Blockchain nicht, sondern blieb bei der ursprünglichen Bitcoin-Blockchain. Denn gerade die kleinen Blöcke sorgen für mehr Dezentralität und Netzwerksicherheit, denn sie sind einfacher von den Netzwerkteilnehmern zu verarbeiten. Das bedeutet, dass es weltweit mehr und besser verteilte Knotenpunkte (Nodes) gibt, die aktiv an den Bestätigungen der Bitcoin-Transaktionen teilnehmen können.
Bitcoin-Inflationsrate
Durch die im Bitcoin-Protokoll festgelegte Bitcoin-Inflationsrate halbiert sich die Anzahl der während des Mining-Prozesses neu in Umlauf gebrachten Bitcoins durch das sogenannte Halving etwa alle vier Jahre. Wurden ganz am Anfang noch 50 Bitcoins pro Block ausgegeben, sind es im Jahr 2024 nach dem bereits vierten Halving nur noch 3,125 und ungefähr im Jahr 2140 entstehen gar keine neuen Bitcoins mehr. Denn dann ist die maximale Anzahl von 21 Millionen erreicht – mehr Bitcoins wird es niemals geben.
Bitcoin-Netzwerk
Das Bitcoin-Netzwerk ist ein sogenanntes Peer-to-Peer-Netzwerk (direkt von dir zu mir – wie beim Bargeld nur digital), das auf der Blockchain-Technologie basiert, um Finanztransaktionen ohne zentrale Zwischenstellen wie beispielsweise Banken durchzuführen.
Bitcoin-Transaktion
Bei einer Bitcoin-Transaktion werden Bitcoin-Anteile (Satoshis / Sats) von einer digitalen Geldbörse (Wallet) auf eine andere übertragen. Die Bestätigung der Transaktion erfolgt jedoch nicht wie bei einem Bankkonto zentral durch eine dritte Partei (Bank, Sparkasse o. ä.), sondern dezentral durch viele voneinander unabhängige Personen (Miner). Versendest du Bitcoin, landet dein Transaktionswunsch über eine Node in einem digitalen Warteraum (Mempool), wird irgendwann von einem Miner ausgewählt und in den nächsten Block der Blockchain aufgenommen. Damit ist die Transaktion abgeschlossen und für alle Zeiten unveränderlich im Bitcoin-Netzwerk hinterlegt.
Bitcoin-Protokoll
Das Bitcoin-Protokoll legt die Regeln fest, wie Bitcoin-Transaktionen bestätigt (verifiziert), in der Blockchain gespeichert und neue Bitcoins durch Mining erzeugt werden, damit das Bitcoin-Netzwerk dezentral und sicher ist.
Block
Jeder Bitcoin-Block beinhaltet die Sammlung einiger Bitcoin-Transaktionen, die im Bitcoin-Netzwerk stattgefunden haben. Nachdem die Gültigkeit eines Blocks durch das Mining (komplexer Rechenprozess) von den Minern bestätigt wurde, wird er an die bestehende Blockchain gehängt. Jeder Block enthält die Transaktionsdaten, einen Zeitstempel und einen Hash, der auf seinen Vorgänger-Block verweist, was zu einer rückwirkend nicht mehr veränderbaren Kette führt.
Blockchain
Die Blockchain bei Bitcoin ist eine Kette von einzelnen Blöcken, die alle jemals getätigten Bitcoin-Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk chronologisch und unveränderlich aufzeichnet. Auch andere Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie, jedoch ist Bitcoin die einzige, die dezentral funktioniert und ohne zentrale Vertrauensstelle auskommt.
Block Explorer
Ein Block Explorer ist eine Online-Anwendung oder eine Webseite, die uns alle Informationen über die Inhalte einzelner Blöcke (Menge an Transaktionen, Gebühren, Blockbelohnung, Adressen etc.) innerhalb einer Blockchain wie zum Beispiel der Bitcoin-Blockchain liefert. Dadurch entsteht maximale Transparenz, da dies jeder einsehen kann. Nur die Zuordnung von Personen zu bestimmten Adressen ist nicht möglich, deshalb sind Bitcoin-Transaktionen zwar pseudonym, aber nicht anonym.
Block Hight (Blockhöhe)
Die Blockhöhe ist eine Zahl, die aussagt, an welcher Position sich ein Block in der gesamten Bitcoin-Blockchain befindet. Ist eine Block Height höher als eine andere, bedeutet das also, dass dieser Block später zur Blockchain hinzugefügt wurde.
Block Size Limit
Das Blockgrößenlimit ist die maximale Menge an Daten, die in einem einzelnen Block einer Blockchain speicherbar sind. Es legt also fest, wie viele Transaktionen maximal in einen Block vom Miner aufgenommen werden dürfen. Beim Bitcoin sind das 1 Megabyte (Bitcoin Cash hat 32 Megabyte, das war der Grund des damaligen Hardforks). Durch das Bitcoin-Update SegWit im Jahr 2017 wurde es durch eine Verschiebung von Teilen der Transaktionsdaten möglich, trotz gleichbleibendem Block Size Limit bis zu vier Mal mehr Transaktionen in einem Block unterzubringen.
Blockzeit
Die Blockzeit ist die durchschnittliche Zeit, die zwischen der Erstellung zweier aufeinanderfolgender Blöcke auf einer Blockchain liegt, und ist wichtig, da sie die Geschwindigkeit von Transaktionen und die Netzwerksicherheit beeinflusst. Zu kurze Blockzeiten können zu mehr Forks und einer überlasteten Blockchain führen, während zu lange Blockzeiten die Bestätigung der Transaktionen verzögern. Die Ziel-Blockzeit bei Bitcoin beträgt etwa 10 Minuten – ein Kompromiss zwischen Sicherheit und Effizienz. Bitcoin-YouTuber erwähnen zu Beginn ihrer Livestreams auch oft die Blockzeit, was in diesem Zusammenhang die Erwähnung des speziellen Blocks bedeutet, der zu diesem Zeitpunkt gerade »in Produktion« ist.
Brain Wallet
Die Brain Wallet ist nichts anders als dein Gehirn. Anstatt eine Hardware Wallet oder Software Wallet zu verwenden, merkst du dir dein Passwort mit dem du dann deinen privaten Schlüssel für deine Bitcoin-Transaktionen erstellen kannst – es ist dann nirgends außer in deinem Denkapparat gespeichert. Die Sicherheit hängt letztendlich natürlich davon ab, wie gut dieser bei dir funktioniert.
Brandolinis Gesetz
Brandolinis Gesetz (von Alberto Brandolini, italienischer Programmierer) ist auch als »Bullshit-Asymmetrie-Prinzip« bekannt und zeigt auf, dass es wesentlich mehr Energieeinsatz und Aufwand benötigt, einmal in die Welt gesetzten Unsinn zu widerlegen, als diesen zu produzieren. In meinen Augen ist das eine Art der Kriegslist (Informationskrieg), denn die Verbreitung von Gerüchten und Unwahrheiten geht, insbesondere wenn die Quelle eine große Reichweite hat, einfach und schnell. Die sorgfältige Überprüfung und Widerlegung dagegen ist aufwändig und langsam – außerdem ist das, was einmal bei den Menschen im Kopf ist, nur schwer wieder herauszubekommen, selbst wenn es eine Lüge war. Sei dir dessen immer bewusst!
Bretton Woods
Das Bretton-Woods-System wurde im Jahr 1944 eingeführt, um eine neue Wirtschaftsordnung nach der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu schaffen. Der US-Dollar wurde die durch Gold gedeckte Leitwährung, während andere Währungen durch feste Wechselkurse an den Dollar gebunden waren und somit ebenfalls indirekt am amerikanischen Goldstandard hingen. 1971 hob der damalige amerikanische Präsident Richard Nixon den Goldstandard wieder auf (Nixon-Schock), was ihm eine »flexiblere« Geldpolitik ermöglichte, da bei der Geldmengenerhöhung nun keine Rücksicht mehr auf die Hinterlegung physischer Werte (Gold) genommen werden musste – das Fiat-Geld war geboren.
Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt misst den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen in Deutschland, die in einem bestimmten Zeitraum produziert werden. Es gilt als Anhaltspunkt für die Größe und Gesundheit unserer Volkswirtschaft.
Bull Market / Bull Run (Bullenmarkt)
Als Bullenmarkt bezeichnen wir im Finanzbereich eine Phase mit starker positiver Marktstimmung, in der das Anlegerinteresse und die Kaufaktivitäten zunehmen, wodurch der Preis für bestimmte Assets (Bitcoin, Aktien usw.) langanhaltend steigt. Das Gegenteil davon (das den Bullenmarkt IMMER irgendwann ablöst, denn es geht nie ewig nur in eine Richtung) ist der Bärenmarkt.
Buchgeld
Buchgeld ist das elektronische Geld auf unseren Bankkonten. Im Gegensatz zum Bargeld, das die Zentralbanken ausgeben, existiert Buchgeld nur als digitaler Eintrag bzw. Buchungsposten in den Bankcomputern.
»C« im Finanz-Wiki
Cantillon-Effekt
Der Cantillon-Effekt geht auf den Ökonomen Richard Cantillon zurück und besagt, dass durch die Zentralbank neu erschaffenes Geld im Finanzsystem zuerst denjenigen nützt, die ohnehin schon am meisten Macht und Kohle haben (der Teufel sch….. immer auf den größten Haufen). Die Wohlstandsschere geht dadurch immer weiter auseinander: die Reichen werden reicher, die Armen bleiben arm. Kommt durch die Zentralbank nun frisches Geld an den Markt, erhalten dies typischerweise zuerst die Geschäftsbanken. Die vergeben damit zusätzliche Kredite – vorzugsweise an diejenigen, die die besten Sicherheiten und das geringste Ausfallrisiko bieten (also die, die ohnehin schon viel haben), die Bäckerei um die Ecke muss sich dagegen weit mehr abstrampeln, um Kreditgeld zu erhalten. Bei uns als Privatperson kommt das zusätzliche Geld erst mal gar nicht an – mit etwas Glück irgendwann als Lohnerhöhung, wenn unser Arbeitgeber mit seinem Unternehmen durch die zusätzlichen Kredite erfolgreicher wird.
CBDC
CBDC steht für »Central Bank Digital Currency« – eine digitale Währung, die eine Zentralbank direkt an die Bevölkerung ausgibt, ohne den bisher unumgänglichen Weg über eine unserer Hausbanken zu nehmen. Im Gegensatz zur dezentralen Kryptowährung Bitcoin wird eine CBDC also zentral (von der Zentralbank) verwaltet und reguliert. Das macht zwar eine schnelle und sichere Abwicklung von Zahlungen möglich, doch sind diese CBDCs im Gegensatz zum Bitcoin programmierbar. Es ist also denkbar, den Bezug für die Menschen irgendwann an Bedingungen zu koppeln, sodass dieses Geld nur für einen bestimmten Zeitraum oder für bestimmte Produktgruppen gültig ist oder erst unter gewissen Voraussetzungen überhaupt ausgezahlt wird.
Coin
Jede Blockchain hat ihren eigenen Coin – quasi eine digitale Münze. Coins funktionieren ähnlich wie unsere traditionellen Währungen (Euro, US-Dollar etc.) und sind damit einerseits eine Rechnungseinheit für den Kauf- bzw. Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen und andererseits ein Mittel zur Wertaufbewahrung. Zusätzlich zu einem Coin können auf einer Blockchain auch verschiedene Token liegen.
Coinbase Transaction
Eine Coinbase-Transaktion in der Bitcoin-Welt ist die erste Transaktion in einem neuen Block. Diese Transaktion belohnt den Miner mit neuen Bitcoins (Block Reward). Im Gegensatz zu normalen Transaktionen, die von einer echten Bitcoin-Adresse ausgehen, hat die Coinbase-Transaktion keinen Sender und dient als Ursprung für frisch »geschürfte« Bitcoins, die im Rahmen der im Bitcoin-Protokoll festgelegten Bitcoin-Inflationsrate neu in Umlauf kommen.
Cold Wallet / Cold Storage
Eine Cold Wallet ist eine Wallet, die nicht ständig mit dem Internet verbunden ist und daher eine sicherere Aufbewahrungsmethode bietet als eine Hot Wallet. Sie eignet sich bestens für die langfristige Speicherung deiner Sats (Bitcoin-Untereinheit), da sie weniger anfällig für Hackerangriffe oder andere Online-Sicherheitsrisiken ist. Cold Wallets gibt es in Form von Hardware-Wallets (physische Geräte, ähnlich eines USB-Sticks) und Papier-Wallets (Ausdrucke der privaten und öffentlichen Schlüssel).
Consensus
Consensus ist in der Bitcoin-Welt ein Mechanismus, durch den die verschiedenen Teilnehmer (Knoten / Nodes) eines Netzwerks eine Einigkeit darüber erreichen, welche Transaktionen bzw. Blöcke gültig sind und zur Blockchain hinzugefügt werden. Das ist entscheidend für die Netzwerksicherheit in einem dezentralen System, wo keine einzelne zentrale Stelle die Kontrolle hat. So wird das Double-Spending-Problem (doppelte Ausgabe eines Bitcoins) gelöst und Betrug verhindert.
Cypherpunks
Die Cypherpunks sind eine Gruppe von Tech-Aktivisten, die die Idee von der dezentralen, verschlüsselten Kommunikation und Finanztransaktion förderte, und damit die Entwicklung und Philosophie von Bitcoin stark beeinflusst hat. Sie haben früh die Bedeutung erkannt, wie wichtig es beim Switch ins digitale Zeitalter ist, die Privatsphäre zu erhalten – was insbesondere beim Bezahlen von Waren und Dienstleistungen aufgrund des Double-Spending-Problems wahrlich kein einfaches Unterfangen ist. Ihr Ziel war es immer, den Menschen ein autonomes, sicheres und privates Währungssystem bereitzustellen, das außerhalb der Kontrolle traditioneller Finanzinstitute und Staaten liegt.
»D« im Wiki
Deflation
Deflation ist das sinkende Preisniveau von Waren und Dienstleistungen, was oft mit einer Verringerung der Geldmenge oder einer Verlangsamung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes einhergeht (weniger Wirtschaftsaktivität). In deflationären Phasen steigt die Kaufkraft des Geldes, sodass wir mit derselben Geldsumme mehr kaufen können als vorher. Eine langanhaltende Deflation schadet meist der Wirtschaft, da sie zu verzögerten Käufen und sinkenden Investitionen (vielleicht wird es noch billiger?) führen kann sowie zu Schwierigkeiten bei der Schuldenrückzahlung. Das Gegenstück zur Deflation ist die Inflation und ein besonders gemeiner Mix die Stagflation.
Dezentral
Dezentralität bedeutet, dass das Bitcoin-Netzwerk und die Verwaltung der Kryptowährung nicht unter der Kontrolle von einer einzelnen zentralen Behörde wie einer Bank oder Regierung steht. Stattdessen wird das Bitcoin-Netzwerk von vielen voneinander unabhängigen Nutzern (Nodes & Miner) weltweit betrieben und aufrechterhalten. Das soll für mehr Sicherheit, Transparenz und Unabhängigkeit von einzelnen Institutionen sorgen, was das System resistenter gegen Manipulationen und Zensur macht.
Difficulty
Die Difficulty legt fest, wie schwierig die Rechenaufgaben im Mining-Prozess aktuell für die Miner ausfallen. Sie müssen von den Mining-Geräten gelöst werden, um den nächsten Block mit gültigen Transaktionen an die Bitcoin-Blockchain anhängen zu dürfen – wer zuerst fertig ist, bekommt den Zuschlag. Die Difficulty wird alle zwei Wochen automatisch an die Hashrate angepasst: Sind also mehr Miner im Netzwerk, dann gibt es schwierigere Aufgaben, sind weniger dort, wird die Berechnung wieder leichter. Damit bleibt die Zeit, die benötigt wird, um einen neuen Block hinzuzufügen, trotz Schwankung der Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk relativ konstant.
Diversifikation
Diversifikation ist die Risikostreuung bei Geldanlagen (Bitcoin, andere Kryptowährungen, Aktien, ETFs, Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien etc.). Wer »alle Eier in einen Korb legt«, hat nichts mehr, wenn der Fuchs kommt und diesen mitnimmt. Sind die Eier allerdings mal in Kisten oder Körben, mal unter der Erde, mal auf dem Baum und in verschiedenen Gegenden gelagert, ist die Gefahr, dass alle auf einmal verschwinden, wesentlich geringer.
Double Spending
Double Spending bei digitalen Währungen bedeutet, dass diesselbe Münze (Coin) mehr als einmal ausgegeben wird. Das würde das Vertrauen ruckzuck untergraben und höchstwahrscheinlich eine Inflation auslösen. Um das zu verhindern, verwenden Kryptowährungen wie Bitcoin ein Konsenssystem und eine Blockchain, die alle Transaktionen überprüfen und sicherstellen, dass jeder Coin nur einmal ausgegeben wird.
Durchschnittspreis / Cost-Average-Effekt
Der Durchschnittspreis ist auch als Cost-Average-Effekt oder Durchschnittskosteneffekt bekannt und bedeutet, dass regelmäßige Käufe eines Vermögenswertes wie Bitcoin, Aktien oder ETFs zu einem insgesamt günstigeren durchschnittlichen Kaufpreis führen – das lässt sich zum Beispiel mit Hilfe eines Sparplans umsetzen.
»E« im Finanz-Wiki
Edelmetalle
Edelmetalle sind chemisch sehr beständig und haben typischerweise einen hohen wirtschaftlichen Wert, wodurch sie für viele Menschen als zuverlässiger Store of Value zählen. Zu den bekanntesten Edelmetallen gehören Gold und Silber, daneben gibt es beispielsweise noch Platin und Palladium.
Einlagensicherung
Die Einlagensicherung ist ein Schutzmechanismus für uns als Bankkunden, der unser Geld bei Banken bis zu einem bestimmten Betrag (in der EU bis zu 100.000 € pro Bankkunde und Bank) absichert, falls die Bank pleite geht. Finanziert wird das in Deutschland über einen Einlagensicherungsfond, in den die Banken entsprechende Beiträge einzahlen müssen. Ob der Topf ausreicht, wenn mehrere Banken gleichzeitig in die Knie gehen, möchte ich an dieser Stelle allerdings zumindest mit einem großen Fragezeichen versehen – denn wie das Verständnis der Regulierungsbehörden zum Thema Geldsicherheit ist, sehen wir an der Höhe der Mindestreserve. Mehr Infos zur Einlagensicherung findest du hier.
El Salvador
El Salvador liegt in Zentralamerika und ist das erste Land, das Bitcoin neben dem US-Dollar als offizielles gesetzliches Zahlungsmittel akzeptierte. Mit dieser historischen Entscheidung hatte Präsident Nayib Bukele im September 2021 weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Er traf sie insbesondere für diejenigen ohne Zugang zum traditionellen Banksystem und um die horrenden Überweisungskosten für im Ausland lebende Salvadorianer zu senken. Außerdem führte er die Chivo-Wallet ein und bot Bürgern einen Anreiz zur Nutzung in Form von 30 US-Dollar in Bitcoin.
Energieverschwendung
Dem Bitcoin-Mining wird durch die Medien oft das Etikett »Energieverschwendung« angeheftet, doch die positiven Seiten davon leider oft unter den Teppich gekehrt. Ja, der Mining-Prozess ist energieintensiv, doch genau das macht das Bitcoin-Netzwerk maximal resistent gegen Angriffe und gibt ihm eine Sicherheit, die im digitalen Raum sonst kaum zu finden ist. Bitcoin ist die einzige Kryptowährung, die es durch das Proof-of-Work-System schafft, physische Energie in der digitalen Welt zu speichern – was insbesondere benachteiligen Menschen, die in Ländern mit hoher Inflation leben oder keinen Zugang zum regulären Bankensystem haben, endlich eine faire Chance auf Teilhabe gibt. Außerdem unterstützt es bei näherer Betrachtung sogar den Umstieg auf erneuerbare Energien, da es den durch Sonne und Wind zeitweise zu viel produzierten Strom (ja, zu viel Strom ist für die Stabilität der Stromnetze ein genauso großes Problem wie zu wenig) jederzeit abnehmen und verwerten kann. Mehr zum Stromnetz findest du hier.
ETFs
Ein physischer ETF (Spot-ETF) ist wie ein Korb, der verschiedene Aktien, Kryptowährungen oder Rohstoffe enthält und an der Börse gehandelt wird. Das gibt uns Anlegern die Möglichkeit, mit einem einzelnen Kauf in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren (Assets) – z. B. in ausgewählte Regionen oder zu bestimmten Themen wie Umwelt, Tech oder Gesundheit. Doch Vorsicht: Es gibt ETFs, die die Aktien oder Kryptowährungen gar nicht als Sicherheit hinterlegen, sondern die gewünschte Wertsteigerung ausschließlich mit komplizierten Finanzwerkzeugen wie Swaps oder Derivaten erzeugen (synthetische ETFs) und damit mehr Spekulation statt Investition ist.
»F« im Finanz-Wiki
Fake News
Unter Fake News verstehen wir falsche oder irreführende Informationen in Form von Text, Ton oder Bild, die jemand absichtlich (oft über Soziale Medien) verbreitet. Ziel ist meist, Meinungen zu manipulieren und die Menschen in eine bestimmte Richtung zu treiben, was naturgemäß zu Konflikten und im Extremfall zu einer Spaltung der Gesellschaft führt. Schau dir hierzu auch das Teile-und-herrsche-Prinzip sowie Brandolinis Gesetz an, die damit beide sehr eng in Zusammenhang stehen.
Fiat-Geld
Fiat ist lateinisch und bedeutet so viel wie »es werde« oder »es soll geschehen«. Als Fiat-Geld bezeichnen wir eine Währung, die nicht durch einen physischen Vermögenswert wie etwa Gold gedeckt ist und damit keinen inneren Wert hat. Der Wert von Fiat-Geld ergibt sich stattdessen ausschließlich durch das Vertrauen in die Regierung und die Zentralbank, die es ausgibt. Die meisten heutigen Währungen zählen seit der letzten Aufhebung des Goldstandards 1971 in Bretton Woods zum Fiat-Geld – einschließlich des US-Dollars und des Euros.
Finanzkrise 2008 / Subprime-Krise
In der Finanzkrise 2008 waren die Probleme im amerikanischen Subprime-Hypothekenmarkt (risikoreiche Kreditvergabe an Menschen mit wenig Kreditwürdigkeit) einer der wichtigsten Auslöser. Als die vorher hohen Immobilienpreise sanken, konnte viele Leute ihre Hauskredite nicht mehr bedienen, was zu massiven Zahlungsausfällen im Banken- wie auch im Schattenbankensystem führte. Außerdem waren große Finanzunternehmen zusätzlich mit riskanten Finanzprodukten darin verstrickt, deren Wert an diesen faulen Krediten hing, was die Krise noch verschlimmert und im globalen Finanzsystem schließlich eine üble Kettenreaktion auslöste. Die Politik in den meisten Ländern reagierte mit massiven Rettungspaketen und einer umfassenden Lockerung der Geldpolitik in Form von Leitzinssenkung und Geldmengenerhöhung durch die Auflage neuer Staatsanleihen, die die Zentralbanken ihnen abkaufte (unerlaubte Staatsfinanzierung).
First Layer / Layer 1
Der First Layer (Layer 1) bei Bitcoin ist die Bitcoin-Blockchain an sich, auf der alle Kerntransaktionen laufen und die Sicherung des Netzwerks stattfinden. Zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel die schnelle und kostengünstige Zahlung von Kleinstbeträgen erfolgen aus praktischen Gründen über ein darauf aufgesetztes System, einem sogenannten Second Layer, wie etwa dem Lightning-Netzwerk.
Fork (Hardfork / Softfork)
Unter einem Fork verstehen wir eine Änderungen im Blockchain-Protokoll, beispielsweise um Sicherheitslücken zu schließen oder Verbesserungen einzuführen. Bei einem Hardfork werden dabei neue Regeln festgelegt, die nicht mit den alten Regeln in Einklang zu bringen sind, was dazu führt, dass sich die Blockchain aufspaltet: Eine Kette folgt den neuen Regeln und eine andere Kette den alten, was im Ergebnis zu zwei komplett separaten Netzwerken führt (so ist Bitcoin Cash entstanden). Bei einem Softfork werden die neuen Regeln eingeführt, doch die bereits bestehenden Blöcke nach alten Regeln behalten ihre Gültigkeit. So bleibt die Blockchain in ihrer Grundform erhalten und muss sich nicht spalten. Darüber hinaus kann mit Fork auch noch etwas anderes gemeint sein: Eine vorübergehende Aufspaltung der Blockchain, die entsteht, wenn zwei Minern gleichzeitig einen Block finden, und solange anhält, bis das Netzwerk sich einig ist, mit welche Version es nun weitergeht.
»G« im Finanz-Wiki
Geld / Währung
Geld bzw. Währungen sind ein Tauschmittel und quasi die Recheneinheit, um im Wirtschaftssystem Waren und Dienstleistungen zu kaufen oder zu verkaufen. Außerdem sollten sie auch als Wertaufbewahrungsmittel dienen, um den erarbeiteten Wert als Kaufkraft zu speichern und später zu verwenden – was durch die Inflation leider kaum noch funktioniert, insbesondere in Ländern mit einer sehr hohen Geldentwertung. Früher gab es Geld ausschließlich in Form von Münzen und Noten, heutzutage jedoch auch zunehmend in digitaler Form.
Geldwäsche
Geldwäsche ist ein Prozess, durch den aus kriminellen Aktivitäten gewonnenes Geld in den legalen Finanzkreislauf fließt, um die illegale Herkunft (etwa aus Betrug, Korruption o. ä.) zu verschleiern – »dreckiges Geld« sieht dann am Ende wie ehrlich erworbenes Vermögen aus. Dem Bitcoin wird oft zur Last gelegt, er würde in erster Linie für diesen Zweck genutzt. Schaut man sich das näher an, macht der Vorwurf jedoch wenig Sinn, da der Bitcoin nicht anonym, sondern lediglich pseudonym ist. Die meiste Geldwäsche findet im Hinblick auf die Menge an strafrechtlichen Verurteilungen, Berichten von Finanzinstituten und internationalen Untersuchungen im US-Dollar statt, was daran liegt, dass er die weltweit führende Reservewährung ist und international am weitesten verbreitet und akzeptiert.
Genesis-Block
Als Genesis-Block bezeichnen wir den allerersten Block in einer Blockchain – bei Bitcoin ist das Block Nummer 0, erstellt von Satoshi Nakamoto.
Giralgeld
Giralgeld oder auch Bankengeld ist das Geld, das Geschäftsbanken herausgeben bzw. verwalten. Es existiert einmal in Form von Girokonten, Sparbüchern oder anderen elektronischen Guthaben, die wir als Kunden bei den Banken halten. Neues Giralgeld erzeugen die Banken in erster Linie durch die Kreditvergabe, wodurch die Giralgeldmenge sich erhöht – wird der Kredit zurückgezahlt, verringert sich die Giralgeldmenge entsprechend wieder bzw. hebt sich mit der vorhergehenden Erhöhung auf.
Goldstandard
Beim Goldstandard ist der Wert der Währung eines Landes direkt an die Menge des Goldes gebunden, die die Regierung besitzt und die sie auf Wunsch gegen das ausgegebene Papiergeld eintauschen würde. Damit ist die Ausweitung der Geldmenge im Land begrenzt, da nur so viel Münzen und Banknoten im Umlauf sein dürfen, wie Goldreserven vorhanden sind. Der letzte amerikanische Goldstandard (Bretton-Woods-System), an dem auch viele andere Währungen hingen, fiel 1971 und hinterließ als Ergebnis Fiat-Währungen, die unbegrenzt vermehrbar sind, was zur Inflation führen kann, wenn keine entsprechende Wirtschaftsleistung hinter einer Geldmengenausweitung steht.
»H« im Finanz-Wiki
Halving
Das Bitcoin-Halving ist die Halbierung der Belohnung (Mining-Reward), die es für die Bestätigung von Bitcoin-Transaktionen gibt – das passiert etwa alle vier Jahre (immer nach 210.000 Blöcken bis zum Jahr 2140). Das erste Halving fand am 28.11.2012 statt mit einer Reduzierung der Prämie für Miner von 50 auf 25 Bitcoin. Beim fünften Halving im Jahr 2024 sind es dann »nur« noch 3,125 Bitcoin.
Hardware Wallet
Eine Hardware Wallet ist ein Gerät, mit dem du deine Sats (Bitcoin-Anteil) sicher offline aufbewahren kannst. Es speichert die privaten Schlüssel, die du für den Zugriff auf deine Bitcoin benötigst – so sind sie gegen Online-Hackerangriffe geschützt. Hardware Wallets gelten als eine der sichersten Methoden zur Aufbewahrung von Kryptowährungen, besonders für größere Beträge und für die Langzeitspeicherung.
Hashrate / Hash
Die Hashrate wird in Hashes pro Sekunde (H/s) ausgedrückt und zeigt an, wie hoch aktuell die gesamte Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk ist. Sind mehr Miner aktiv, erhöht sich die Hashrate – sind weniger dabei, sinkt sie wieder. Die Hashrate steht in direktem Zusammenhang mit der Difficulty.
HD-Wallet
Mit einer HD-Wallet erzeugen wir aus einem einzigen Seed eine Baumstruktur von Schlüsseln zur vereinfachten Verwaltung mehrerer Bitcoin-Adressen.
HODLer / HODL
HODL ist ein ziemlich bekanntes Meme in der Bitcoin-Community. Es entstand wohl im Jahr 2013 als der Bitcoinkurs gerade schwer auf Talfahrt war und ein angetrunkener Bitcoin-Fan in einem Forum mitteilen wollte, dass er seine Bitcoins trotzdem halten wird. Dabei vertippte er sich aufgrund seines Zustands und schrieb statt »I AM HOLDING« (ich halte) »I AM HODLING« – was wohl in die Bitcoin-Geschichte eingehen dürfte. Menschen die Bitcoin bzw. Sats HODLN nennen sich selbst übrigens gern HODLER.
Hot Wallet / Hot Storage
Eine Hot Wallet ist eine digitale Brieftasche, die ständig mit dem Internet verbunden ist und meist durch eine zentrale Zwischenstelle wie einer Kryptobörse oder einem anderen Wallet-Dienstleister verwaltet wird. Diese Art der Verwahrung entspricht zwar eigentlich nicht dem Bitcoin-Gedanken der Selbstbestimmtheit und kommt mit höheren Sicherheitsrisiken daher, erleichtert aber unbestritten den schnellen und bequemen Zugriff auf die Sats (Bitcoin-Untereinheit). Hot Wallets eignen sich also besonders für kleinere Beträge, größere Werte sind in einem Cold Wallet besser aufgehoben.
»I« im Finanz-Wiki
Inflation / Hyperinflation
Bei einer Inflation steigt das allgemeine Preisniveau von Waren und Dienstleistungen im Laufe der Zeit an, was zu einer Verringerung der Kaufkraft des Geldes führt – du kannst für dieselbe Summe also weniger kaufen als vorher. Inflation wird oft durch Faktoren wie eine Erhöhung der Geldmenge, höhere Produktions-/Rohstoffkosten oder stärkere Nachfrage im Vergleich zum Angebot verursacht. Kommen noch weitere Faktoren wie der Vertrauensverlust der Menschen in die Währung dazu, kann dies wie 1923 zu einer Hyperinflation führen. Eine ausführliche Erklärung hierzu findest du in meinem Blog-Artikel Inflation verstehen. Der Gegenspieler der Inflation ist die Deflation und ein besonders fieser Mix die Stagflation.
Internet des Geldes
Das Internet ist ebenso wenig zentral gesteuert wie das Bitcoin-Netzwerk, es ist also ein Open-Source-Projekt bei dem es keine zentrale Stelle gibt, die einfach den Stecker ziehen könnte. Hören wir nun, dass der Bitcoin eines Tages bestimmt verboten würde, ist das ebenso möglich oder unmöglich wie das weltweite Verbot des Internets – ob das realistisch ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Auch das Internet hat sich trotz anfänglich massivem Protests vieler Interessensgruppen durchgesetzt, wovon nun alle Teilnehmer profitieren (die früher dabei waren mehr als die die später dazugekommen sind). By the way: Die gesamte Internet-Infrastruktur von den Rechenzentren, Websites und Cloud-Diensten bis hin zu unseren Endgeräten (Computer, Smartphones, Tablet etc.) benötigt Unmengen an elektrischer Energie – doch würde wohl niemand auf die Idee kommen, das Internet deshalb als Energieverschwender zu bezeichnen.
»J« im Finanz-Wiki
Jackpot
In der Bitcoin-Welt bezeichnen wir einen unerwartet hohen Ertrag manchmal als Jackpot. Erhält ein Miner oder ein Mining-Pool die Blockbelohnung (Block Reward) und sie fällt durch hohe Transaktionsgebühren besonders attraktiv aus, ist das vergleichbar mit dem Jackpots in einer Lotterie, da auch das erfolgreiche Minen am Ende Glücksache ist.
»K« im Finanz-Wiki
Konsenssystem
Ein Konsenssystem in der Welt der Kryptowährungen sorgt dafür, dass alle Teilnehmer eines dezentralen Netzwerks sich über den aktuellen Zustand der Blockchain einig werden. Das ist für die Akzeptanz und Sicherheit der Blockchain absolut unerlässlich, da es verhindert, dass betrügerische oder doppelte Transaktionen (Double Spending) durchgehen. Proof of Work (PoW) und Proof of Stake (PoS) sind solche Konsenssysteme.
Knoten / Node
Ein Knoten (Node) ist ein Computer, der an das Bitcoin-Netzwerk angeschlossen ist. Jede verbundene Node hilft dabei, die Netzwerkregeln durchzusetzen, und verfügt über eine Kopie der gesamten Bitcoin-Blockchain (Full Node) oder über Teile davon (Light Node). Die Nodes prüfen eingehende Transaktionen auf Gültigkeit (Signatur ok? Guthaben ausreichend vorhanden?) und leiten sie dann an den Mempool (virtueller Warteraum) weiter. Dort werden sie irgendwann von einem Miner aufgenommen, bestätigt und in einen neuen Block gepackt, der wiederum als nächstes Kettenglied ans Ende der Bitcoin-Blockchain kommt.
Kriegslist
Unter einer Kriegslist verstehen wir Tricks (strategische Täuschungen), um einen Gegner zu überlisten und zu besiegen bzw. zu kontrollieren. Dazu gehören Scheinangriffe, falsche Rückzüge, das Vortäuschen einer (eigentlich gar nicht vorhandenen) Schwäche oder das Verschleiern eigener Stärken. Im digitalen Zeitalter kommen noch viele weitere Optionen hinzu wie Cyberangriffe oder psychologische Listen wie etwa das Verbreiten von Fake News. Schau dir hierzu auch das Teile-und-herrsche-Prinzip, das Trojanische Pferd sowie Brandolinis Gesetz an.
Kryptobörse / Krypto Exchange
Eine Kryptobörse ist eine Plattform, auf der du alle möglichen Kryptowährungen wie Bitcoin und viele Altcoins kaufen, verkaufen oder tauschen kannst. Kryptobörsen haben oft auch zusätzliche Dienstleistungsangebote wie Hot Wallets zur Aufbewahrung von Kryptowährungen, aktuelle Marktdaten oder die Möglichkeit zum Staking.
Kryptowährung
Kryptowährungen sind eine Form von digitalem Geld, das kryptografische Techniken nutzt, um sichere Transaktionen zu ermöglichen. Sie basieren auf einer Technologie namens Blockchain, die mit einem Ledger (digitales Kassenbuch) arbeitet, der alle im jeweiligen Netzwerk jemals getätigten Transaktionen aufzeichnet und festhält.
KYC
KYC steht für »Know Your Customer« (Kenne deinen Kunden) und ist ein Prozess, um die Identität der Kunden festzustellen und abzuspeichern. Das ist für Finanzinstitute und andere regulierte Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben und dient der Transparenz zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Ein KYC-Verfahren beinhaltet die Überprüfung von Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum und der Check offizieller Dokumente wie etwa einem Personalausweis, Reisepass oder Führerschein.
»L« im Finanz-Wiki
Ledger
Ein Ledger ist ein öffentliches Buchhaltungssystem bzw. ein digitales Kassenbuch, in dem alle jemals getätigten Transaktionen verzeichnet und gespeichert sind. Die Blockchain ist eine besondere Art von Ledger, die als Kette mit nacheinander angehangenen Blöcken organisiert ist.
Leitwährung
Die Leitwährung ist seit der Einführung des Bretton-Woods-Systems 1944 der US-Dollar – bis heute ist er es trotz der Aufhebung des amerikanischen Goldstandards im Jahr 1971 geblieben. Die offizielle Leitwährung hat großen Einfluss auf die Weltwirtschaft und findet Verwendung in internationalen Verträgen, beim Handel und bei der Festsetzung von Wechselkursen. In der Leitwährung werden meist auch viele Rohstoffe wie etwa Öl (Petro-Dollar) und Gold gehandelt. Entsprechend ist die Leitwährung meist auch die wichtigste Reservewährung, die für Zentralbanken und Finanzinstitutionen weltweit Teil ihrer internationalen Währungsreserven sind.
Leitzins
Der Leitzins wird von der Zentralbank festgelegt und ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken sich Geld von der Zentralbank leihen können. Mithilfe dieses Zinssatzes steuern sie unter anderem die Inflation und stützen (wenn sie es denn richtig machen) die Wirtschaft im Krisenfalle (Finanzkrise 2008). Sinkt der Leitzins kommen die Geschäftsbanken billiger an Geld, was wiederum zu niedrigeren Kreditzinsen für Privatpersonen (mehr Konsum) und Unternehmen (mehr Investitionen) führt. Umgekehrt wird durch eine Anhebung des Leitzinses das Geld teurer, was Konsum und Investition zwar ausbremst, dafür aber die Inflation senken kann.
Lightning-Netzwerk
Das Lightning-Netzwerk ist eine Second-Layer-Lösung auf der Bitcoin-Blockchain, die uns ultraschnelle Transaktionen zu minimalen Kosten ermöglicht. Die Transaktionen finden außerhalb der regulären Haupt-Blockchain statt, um sie nicht mit einer hohen Anzahl an Mini-Transaktionen zu belasten, die diese viel zu träge und langsam machen würden. Das Lightning-Netzwerk funktioniert über den Aufbau von Zahlungskanälen zwischen den Nutzern, worüber die Bitcoin-Transaktionen sofort durchgeführt und erst später gesammelt in der Haupt-Bitcoin-Blockchain festgeschrieben bzw. verrechnet werden.
Lobbyismus
Von Lobbyismus sprechen wir, wenn spezialisierte Interessengruppen (Unternehmen, Verbände, Organisationen) oder Einzelpersonen Politiker oder Regierungsbehörden beeinflussen, damit diese Entscheidungen zu ihren Gunsten fällen. Sie greifen damit also aktiv in die Objektivität der Entscheidungsträger ein und versuchen, sie auf ihre Seite zu ziehen. Das schafft oft ungleiche Machtverhältnisse und führt zu Interessenkonflikten, da hier leider meist das Recht des Stärkeren (Reicheren? Skrupellosesten?) gilt.
»M« im Finanz-Wiki
Meme
In der Online-Welt ist ein Meme meist ein Bild, Video, Wort oder Satz, das/der viral geht und sofort von jedem verstanden wird oder als »Insider« von Mitgliedern einer bestimmten Community genutzt wird. Ein solcher »Insider« in der Bitcoin-Welt ist beispielsweise der Ausdruck HODL.
Mempool
Der Mempool (Memory-Pool) ist eine Art digitaler Warteraum, in dem deine Bitcoin-Transaktion landet, sobald du Bitcoins oder Teile davon (Satoshis / Sats) von deiner digitalen Geldbörse (Wallet) gesendet hast und deren Gültigkeit seitens des Miners (Netzwerkteilnehmer) bestätigt wurde. Hier wartet die Transaktion dann auf die Aufnahme in den nächsten Block der Blockchain. Der Mempool ist ein wichtiger Teil des Bitcoin-Netzwerks, denn er stellt sicher, dass alle offenen Transaktionen gespeichert und schließlich in einem Block festgeschrieben werden.
MicroStrategy
MicroStrategy ist ein IT-Unternehmen, das 1989 von Bitcoin-Fan Michael J. Saylor und Sanju Bansal gegründet wurde. Es ist inzwischen nicht nur für Softwarelösungen bekannt, sondern auch für seine Investitionen in Bitcoin als Teil seiner Unternehmensstrategie.
Michael Saylor
Michael J. Saylor ist ein amerikanischer Unternehmer und Mitbegründer des IT-Unternehmens MicroStrategy. Er ist nicht zuletzt für seine Rolle als brennender Befürworter des Bitcoin bekannt und hat MicroStrategy zu einem der größten institutionellen Bitcoin-Investoren gemacht, indem er einen bedeutenden Teil der Unternehmensreserven darin anlegte. Saylor ist außerdem Buchautor und spricht regelmäßig über Themen wie Unternehmertum, Technologien und Kryptowährungen.
Mindestreservesatz
Hast du dein Geld auf einem Konto bei einer Bank liegen, leihst du es dieser quasi und bekommst dafür Zinsen. Nun haben auch sehr viele andere Menschen ihr Geld bei dieser Bank hinterlegt, wodurch naturgemäß eine beachtliche Summe zusammenkommt. Nun legt die Zentralbank (in Deutschland die EZB) fest, wie hoch der Mindestreservesatz jeder Bank sein muss – heißt: Wie viel von diesem ganzen Geld der Menschen die Banken wirklich greifbar haben müssen, um es sofort wieder ausbezahlen zu können, wenn die Anleger es abheben wollen. Und jetzt schnall dich an: Das sind seit dem 18.01.2012 genau EIN Prozent!!! – also von 1 Million € nur 10.000 €. Glaubst du nicht? Dann schau mal hier bei der Bundesbank vorbei.
Miner
Miner sind Personen, die mithilfe von sehr leistungsfähigen Rechnern (Mining-Geräte / ASICs) deine und alle anderen Bitcoin-Transaktionen bestätigen. Doch nicht jeder, der am Mining teilnimmt, darf diese bestätigen und die Bitcoin-Belohnung (Mining Reward) kassieren, sondern nur die, deren Rechner als erstes eine schwere Rechenaufgabe löst. Deshalb schließen sich Miner oft als Gruppe (Mining Pools) zusammen, da die Chance, mit vielen Rechnern die Aufgabe am schnellsten zu lösen, viel größer ist als allein – die Belohnung teilen sie sich im Erfolgsfall.
Mining
Bitcoin-Mining ist der Prozess, bei dem neue Bitcoins erschaffen (geschürft), Bitcoin-Transaktionen bestätigt und in einem weiteren Block zur Bitcoin-Blockchain hinzugefügt werden. Miner verwenden spezielle Software und Hardware (ASICs), um schwierige Matheaufgaben zu lösen und dadurch einen neuen Block zu bilden. Der erste Miner, der das schafft, erhält als Belohnung mittels der Coinbase Transaction (erste Transaktion im Block) den Mining Reward. Dieses Verfahren sichert das Netzwerk, verarbeitet Transaktionen und steuert die Erzeugung neuer Bitcoins (bei 21 Millionen ungefähr im Jahre 2140 ist Schluss, dann bleibt die Bitcoin-Menge für immer gleich und erhöht sich nie mehr).
Mining-Gerät
Ein Mining-Gerät ist eine Hardware, die für das Mining von Kryptowährungen wie Bitcoin verwendet wird. Diese Geräte lösen komplexe mathematische Aufgaben, um der Blockchain neue Blöcke mit Bitcoin-Transaktionen hinzuzufügen, wofür die Miner als Belohnung einen Mining Reward erhalten. Moderne Mining-Geräte (ASICs) sind hochleistungsfähig und energieintensiv, da die Miner im Wettbewerb mit anderen Minern stehen.
Mining Pool
Ein Mining Pool ist ein Zusammenschluss von mehreren Minern, die ihre Rechenleistung bündeln, um gemeinsam effektiver und schneller gültige Blöcke zu finden und die damit verbundene Belohnung (Mining Reward) zu erhalten. Diese Prämie teilen die Mitglieder des Pools dann entsprechend ihrer beigetragenen Rechenleistung unter sich auf.
Mining Reward / Block Reward
Der Mining Reward ist die Belohnung, die Miner für das Hinzufügen eines neuen Blocks zur Bitcoin-Blockchain erhalten. Diese Belohnung besteht in der Regel aus neu erzeugten Bitcoins sowie den Gebühren für die Bitcoin-Transaktionen, die in dem Block enthalten sind. Die Höhe des Mining Rewards verändert sich im Laufe der Zeit durch das Bitcoin-Halving, bei dem sich die Belohnung in Form neuer Bitcoins alle vier Jahre halbiert.
Multisig
Multisig ist die Abkürzung für Multi-Signature und eine Sicherheitsmaßnahme, bei der mehrere private Schlüssel nötig sind, um Bitcoin-Transaktionen zu autorisieren, was die Sicherheit erhöht.
»N« im Finanz-Wiki
Network Fee / Transaktionsgebühr
Die Bitcoin-Transaktionsgebühr ist ein Betrag, den wir Nutzer bezahlen, um unsere Bitcoin-Transaktionen von den Minern verarbeiten und in die Blockchain eintragen zu lassen. Die Höhe der Gebühr hängt von der aktuellen Auslastung des Bitcoin-Netzwerks und der größer unserer Transaktion ab. Transaktionsgebühren sind der finanzielle Anreiz für Miner, Transaktionen zu bestätigen, und stellen nach jeder Halbierung (Halving) der Blockbelohnung (Block Reward) eine noch wichtigere Einnahmequelle für die Miner dar.
NFT
Ein NFT (non-fungible Token) ist wie ein spezielles Zertifikat für etwas Digitales (Bilder, Musik, Videos, Sammelkarten, virtuelle Grundstücke etc.) und beweist (mittels Blockchain-Technologie), dass wir die echten Besitzer davon sind. Ein NFT ist einzigartig und nicht austauschbar – im Gegensatz zu Coins bei Kryptowährungen (fungible Token), wo jeder Coin den gleichen Wert hat. Besitzen wir einen NFT, verhindert das allerdings nicht die Vervielfältigung der digitalen Inhalte, sondern sichert lediglich unsere Eigentumsrechte am Original-NFT. Damit könnte zum Beispiel die Erlaubnis zusammenhängen, es gewerblich zu nutzen.
»O« im Finanz-Wiki
Off-Chain-Transaktion
Off-Chain-Transaktionen bei Bitcoin finden außerhalb der eigentlichen Bitcoin-Blockchain (First Layer) statt. Sie ermöglichen schnellere, günstigere Transaktionen, da sie das Netzwerk nicht belasten und die üblichen Transaktionsgebühren sowie Wartezeiten für die Block-Bestätigung (Mining) umgehen. Das funktioniert über separate Systeme (Second Layer) wie etwa dem Lightning-Netzwerk, was sich vor allem für den Versand kleinerer Beträge eignet.
On-Chain-Transaktion
On-Chain-Transaktionen bei Bitcoin sind Transaktionen, die direkt auf der Bitcoin-Blockchain aufgezeichnet und durch den Mining-Prozess bestätigt werden. Jede On-Chain-Transaktion ist öffentlich in der Blockchain festgehalten und jederzeit einsehbar, was Transparenz und Sicherheit gewährleistet. Diese Art der Transaktion kostet jedoch mehr Zeit und höhere Gebühren im Vergleich zur Off-Chain-Variante. Deshalb eignet sie sich hauptsächlich für langfristige Anlagen und Bitcoin-Sparvermögen.
Open Source
Open Source bezieht sich auf Software mit öffentlich zugänglichem Quellcode, den jeder einsehen, verändern und verwenden kann – so sind Entwicklern in der Lage, gemeinsam an der Software zu arbeiten, Verbesserungen vorzunehmen und Fehler zu beheben. Durch die Freigabe des Codes unter Open-Source-Lizenzen steht die Software der Allgemeinheit zur Verfügung ohne zentrale Steuerung – wie Bitcoin und das Internet.
Ordinals
Eigentlich sind Coins innerhalb einer Kryptowährung austauschbar (fungible), haben also alle den gleichen Wert und sind voneinander nicht zu unterscheiden. Nach den beiden Bitcoin-Upgrades SegWit und Taproot ließen sich durch das Bitcoin-Ordinal-Protokoll auf der Bitcoin-Blockchain einzelne Coins (Sats = Anteile von Bitcoin) kennzeichnen. Es gibt in der Bitcoin-Gemeinde geteilte Meinungen hierzu: Einige befürchten, dass das Bitcoin-Netzwerk zu langsam und ineffizient wird, wenn die Nutzung über reine Finanztransaktionen hinaus geht. Andere sehen eher die zusätzlichen Möglichkeiten wie etwa die Einbindung von Smart Contracts.
Orphan Block
Ein Orphan Block (Waisenblock) ist ein Block in einer Blockchain, der nicht Teil der längsten Kette ist, weil er beispielsweise gleichzeitig mit einem anderen Block erzeugt wurde.
»P« im Finanz-Wiki
Peer-to-peer
Peer-to-Peer (P2P) bedeutet die Kommunikation bzw. der Daten- oder Währungsaustausch direkt von einer Partei (mir) zu einer anderen Partei (dir) ohne zentrale Zwischenstelle (Bank). Es ist als ein dezentrales Netzwerkmodell.
Peter Prinzip
Das Peter-Prinzip ist eine Management-Theorie des Lehrers Laurence J. Peter. Laut dieser werden Personen in hierarchischen Organisationen oft so lange befördert, bis sie ihre Stufe der Unfähigkeit erreicht haben. Heißt: Gewisse Mitarbeiter steigen solange auf, bis sie bei einer Position ankommen, die ihre Fähigkeiten übersteigt. Dadurch entstehen in diesen Organisationen naturgemäß einige Probleme, da Stellen mit Menschen besetzt sind, die die Anforderungen gar nicht erfüllen und damit mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen – denn der Fisch stinkt bekanntermaßen vom Kopf her. Das hat natürlich rein gar nichts mit unserer aktuellen Politikgarde zu tun …
Petro-Dollar
Nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems und der Aufhebung des Goldstandards im Jahr 1971 suchten die USA nach anderen Wegen, die weltweite Nachfrage nach dem US-Dollar zu stärken. 1974 schlossen sie ein Abkommen mit Saudi-Arabien, dem damals weltgrößten Ölexporteur, das zustimmte, das Öl zukünftig ausschließlich gegen US-Dollar zu verkaufen (Petro-Dollar) und die Überschüsse in US-Staatsanleihen anzulegen. Im Gegenzug erhielt das Land Sicherheitsgarantien und militärische Unterstützung von den USA. Um Öl zu kaufen müssen Länder seitdem nun US-Dollar halten, da es nur damit bezahlt werden darf, was zu einer dauerhaften Nachfrage nach dieser Währung führt.
Private Key / Privater Schlüssel
Der Private Key ist eine geheime Zahl, die es uns ermöglicht, auf unsere Sats / Bitcoins zuzugreifen und Transaktionen damit durchzuführen. Dieser private Schlüssel ist wie das Passwort zu einem Bankkonto für unsere Sicherheit und Privatsphäre zwingend nötig und darf NIEMALS in falsche Hände gelangen. Aus diesem Private Key generiert sich auch unser öffentlicher Schlüssel (Public Key) und aus diesem dann wiederum die Bitcoin-Adresse (ähnlich einer IBAN), an die andere Menschen uns Sats schicken können.
Proof-of-Stake (PoS)
Proof-of-Stake (PoS) ist eine Methode, um die Netzwerksicherheit und die Bestätigung gültiger Transaktionen innerhalb einer Blockchain zu garantieren. Alle Kryptowährungen außer Bitcoin wenden dieses Konzept an, in dem Teilnehmer, die die jeweilige Kryptowährung wie z. B. Ethereum (ETH) besitzen, diese als Sicherheit im Netzwerk hinterlegen (Staking) und dafür eine Belohnung bekommen. Aus diesen Teilnehmern wird durch die im Blockchain-Protokoll festgelegten Bedingungen immer jemand ausgewählt, der den nächsten Block mit Transaktionen bestätigen und an die Blockchain anhängen darf. Dieser Prozess ist wie das Mining im Proof-of-Work-Verfahren bei Bitcoin, kommt sogar ohne hohen Energieverbrauch aus, gilt dafür aber als unsicherer.
Proof-of-Work (PoW)
Proof-of-Work (PoW) ist wie auch Proof-of-Stake (PoS) ein Prozess, um die Netzwerksicherheit einer Blockchain und die Bestätigung gültiger Transaktionen zu gewährleisten – mittlerweile nutzt nur noch die Bitcoin-Blockchain Proof-of-Work, alle anderen Blockchains setzen auf Proof-of-Stake. Beim Proof-of-Work steht der Mining-Prozess im Vordergrund, bei dem Miner mithilfe von Computern (ASICs) komplexe Rechenaufgaben lösen, um neue Blöcke in einer Blockchain zu erstellen und die darin enthaltenen Transaktionen zu bestätigen. Das verbraucht zwar im Gegensatz zum Proof-of-Stake viel Rechenleistung und Energie, was aber bei näherer Betrachtung durchaus als Unterstützung für die Energiewende nutzbar ist und darüber hinaus für robustere Sicherheit und bessere Dezentralität führt.
Propaganda
Propaganda ist eine Form der Kommunikation (und Kriegsführung), die versucht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und zu manipulieren, indem sie gezielt Fake News oder Gerüchte verbreitet. Regierungen, politischen Gruppen, Aktivisten oder auch Unternehmen setzen sie ein, um ihre Ziele durchzubringen und die Menschen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Propaganda funktioniert häufig über emotionale und rhetorische Techniken, um bei der Masse die gewünschte Reaktion zu erzeugen.
Pseudonym / Anonym
Anonym bedeutet, dass deine Identität völlig unbekannt bleibt und keinerlei Rückschlüsse auf dich möglich sind. Ist eine Aktion hingegen pseudonym, verbirgt sich deine Identität hinter einem ausgedachten Namen (Nickname) oder einer anderen Kennung (z. B. einer Zahlenfolge), ist aber ggf. indirekt durch Verknüpfung von Aktivitäten oder zusätzlichen Informationen erschließbar. So ist es auch auf der Bitcoin-Blockchain: Dort sind alle Transaktionen zwar mit Bitcoin-Adressen jedoch ohne persönliche Daten hinterlegt und öffentlich einsehbar. So sieht niemand direkt, wer du bist, doch durch die Analyse der Transaktionsmuster könnten Personen deine Identität unter Umständen trotzdem herausfinden.
Public Key / Öffentlicher Schlüssel
Der Public Key (öffentlicher Schlüssel) bei Bitcoin ist ein Teil eines Schlüsselpaars, das sich aus dem Private Key (privater Schlüssel) erstellt. Der Public Key ist eine Art digitaler Identitätsnachweis und bestätigt, dass wir als Absender einer Bitcoin-Transaktion diese Bitcoins auch wirklich besitzen, ohne dabei unseren geheimen privaten Schlüssel preiszugeben. Das bezeichnen wir als digitale Signatur.
»Q« im Finanz-Wiki
QR-Code
Ein QR-Code ist ein maschinenlesbarer Code, den wir häufig verwenden, um Bitcoin-Adressen darzustellen. So kann jemand Bitcoin an eine Adresse senden, indem er einfach den QR-Code mit dem Smartphone scannt, anstatt die lange und unübersichtliche Bitcoin-Adresse manuell einzugeben.
»R« im Finanz-Wiki
Reorg
Eine Reorganisation (Reorg) im Bitcoin-Netzwerk findet statt, wenn zwei Miner fast gleichzeitig gültige Blöcke erzeugen, die jeweils an die Spitze der Blockchain angehängt werden. Da das Netzwerk nur eine einzige, fortlaufende Kette akzeptiert, müssen die Knoten (Nodes) entscheiden, welcher der beiden Blöcke nun Teil der gültigen Blockchain sein soll. Der andere Block (Orphan Block) wird verworfen und die enthaltenen Bitcoin-Transaktionen kommen zurück in den Mempool.
»S« im Finanz-Wiki
Satoshi Nakamoto
Satoshi Nakamoto ist das Pseudonym der Person oder der Gruppe, die Bitcoin quasi erfunden (oder eher gefunden bzw. entdeckt?) hat, und deren wahre Identität bis heute unbekannt ist. Nakamoto veröffentlichte 2008 das Bitcoin-Whitepaper und war bis circa 2010 aktiv, verschwand dann aber komplett von der Bildfläche. Etwa eine Millionen Bitcoin sind wahrscheinlich noch in seinem Besitz, diese wurden jedoch niemals angetastet – ein Mysterium.
Satoshis / Sats
Ein Satoshi oder abgekürzt ein Sat ist die kleinste Untereinheit von Bitcoin so wie der Euro-Cent die kleinste Untereinheit des Euros ist. Jeder Bitcoin besteht also aus 100 Millionen Satoshis. Diese kleinen Einheiten sind ziemlich wichtig, damit der Bitcoin über eine Zusatzfunktion (Second Layer / Lightning-Netzwerk) auch als Alltagswährung taugt, mit der wir einen Kaffee im Laden um der Ecke bezahlen können.
Schattenbanken
Schattenbanken sind Einrichtungen oder Organisationen, die bankähnliche Tätigkeiten ausüben, aber nicht zum offiziellen Bankensystem gehören und damit auch nicht im gleichen Maße wie normale Geschäftsbanken den staatlichen Regulierungen unterliegen. Das sind unter anderem bestimmte Arten von Investmentfonds, Leasingunternehmen oder andere private Geldgeber. Schattenbanken sind aber nicht unbedingt illegal, sondern spielen als alternative Finanzierungsquelle in vielen Wirtschaftssystemen sogar eine recht große Rolle, da sie zur breiteren Aufstellung des Finanzsystems beitragen. Allerdings haben wir insbesondere in der Finanzkrise 2008 gesehen, dass Schattenbanken auch ordentliche Risiken ins System tragen können.
Second Layer / Layer 2
Die Bitcoin-Blockchain selbst ist die Basis, der First Layer, auf den sich zusätzliche Anwendungen als Second Layer aufsetzen lassen. So ist es möglich, weitere Funktionen zu schaffen und die Leistungsfähigkeit des First Layers auszuweiten. Ein Beispiel hierfür ist das Lightning-Netzwerk, über das die dezentralen Zahlungen (im Gegensatz zur Bitcoin-Blockchain selbst) super schnell und sehr kostengünstig möglich sind.
Seedphrase
Eine Seedphrase (Wiederherstellungscode) ist an deine persönliche Wallet geknüpft und besteht aus einer Reihe von Wörtern (meist 12 bis 24), mit der du deine Wallet jederzeit wiederherstellen kannst. Deine Seedphrases solltest du absolut SICHER aufbewahren, denn nur mit ihnen kommst du noch an deine Sats (Untereinheit des Bitcoins), wenn deine Wallet (aus welchen Gründen auch immer) weg ist.
SegWit
Im Jahr 2017 wurde eine bedeutende Änderung durch ein Bitcoin-Update namens Segregated Witness (SegWit) vorgenommen. SegWit ermöglichte die Aufnahme einer höheren Anzahl von Transaktionen pro Block bei gleichbleibendem Blockgrößenlimit von 1 MB. Das sorgte für eine effizientere Nutzung des bestehenden Platzes im Block, ohne den Minern das Hinzufügen neuer Blöcke zur Blockchain durch ein erhöhtes Datenvolumen unnötig zu erschweren. Denn je höher das Datenvolumen pro Block, desto mehr Energie braucht ein einzelner Miner, was irgendwann nur noch die ganz großen Teilnehmer mit dem meisten Geld leisten könnten. Darunter würde die bei Bitcoin so bedeutenden Dezentralität erheblich leiden.
Slashing
Slashing ist ein Mechanismus im Proof-of-Stake-Sytem, der als Sicherheitsmaßnahme dient, um Fehlverhalten der Netzwerkteilnehmer, die die Transaktionen richtig bestätigen sollen, zu bestrafen. Wenn einer betrügt oder Netzwerkregeln verletzt, kann ein Anteil oder all seine hinterlegten Kryptowährungen einbehalten werden. Das Slashing soll in etwa den Effekt bringen, wie der Mining-Prozess des Proof-of-Work-Systems beim Bitcoin hat.
Smart Contract
Ein Smart Contract ist ein Protokoll auf einer Blockchain, das automatisch die Bedingungen eines Vertrags umsetzt, sobald die darin vorab festgelegten Regeln erfüllt sind. Diese Art der digitalen Verträge ermöglicht es uns, direkt und ohne Zwischenhändler (z. B. Notar oder Bank) Geschäfte miteinander zu machen. Smart Contracts sind beliebig programmierbar und absolut transparent – einmal auf der Blockchain festgeschrieben, sind sie nicht mehr veränderbar und die Ausführung kann jeder öffentlich einsehen.
Software Wallet
Eine Software Wallet ist ein Programm auf unserem Computer, Tablet oder Smartphone zur Verwaltung von Kryptowährungen wie Bitcoin. Darin speichern wir unsere Private Keys (private Schlüssel) und führen Bitcoin-Transaktionen durch. Im Gegensatz zu einer Hardware Wallet, die den privaten Schlüssel offline auf einem physischen Gerät sichert, läuft die Software Wallet auf einem mit dem Internet verbundenen Gerät. Das ist zwar bequemer, aber auch anfälliger für Online-Bedrohungen wie Hackerangriffe sowie die Zahlungsfähigkeit des Anbieters.
Sparplan
Mit einem Sparplan kaufen wir für einen festen Betrag automatisiert und regelmäßig in von uns festgelegten Abständen Vermögenswerte wie Bitcoin, Aktien, ETFs oder andere Kryptowährungen: Sind die Preise hoch, bekommen wir weniger Anteile für unser Geld, sind sie niedrig, erhalten wir mehr. Das gleicht Marktschwankungen aus, führt zum Cost-Average-Effekt und nimmt den emotionalen Faktor Mensch aus dem Spiel, der sich von dem Hoch und Runter an den Finanzmärkten doch gerne zu unüberlegten und gefühlsgeleiteten Käufen und Verkäufen hinreißen lässt.
Stacking
Beim Staking hinterlegen wir unsere Coins in einer Blockchain, die auf dem Proof-of-Stake-Konzept (PoS) basiert, um die Netzwerksicherheit zu unterstützen. Als Gegenleistung erhalten wir eine Belohnung, meist in Form zusätzlicher Coins – ein ähnliches Konzept wie Zinsen, die wir von der Bank bekommen, wenn wir dort unser Geld anlegen. Staking ist beim Proof-of-Stake-Verfahren das, was das Mining im Proof-of-Work-System ist: Es soll die Netzwerksicherheit garantieren und für die Bestätigung gültiger Transaktionen sorgen.
Stagflation
Stagflation ist die unschöne Kombination von Stagnation (verlangsamtes Wirtschaftswachstum oder im schlimmsten Fall kompletter Stillstand) und Inflation (steigende Preise, Geldentwertung). Das ist besonders schwierig, weil die klassischen Instrumente der Zentralbank zur Bekämpfung des einen, meist zu einer Verschlimmerung des anderen führen.
Store of value
Unter Store of Value verstehen wir einen Vermögenswert (Asset) oder ein Gut, das seinen Wert über die Zeit behält und damit als Mittel zur Erhaltung und Speicherung der Kaufkraft dient. Das sind zum Beispiel Immobilien, Edelmetalle oder Währungen, insofern sie nicht von Inflation oder anderen wirtschaftlichen Ereignissen entwertet werden – was leider bei nahezu allen Währungen inzwischen der Fall ist. Bitcoin wird von vielen inzwischen als moderner Stores of Value und digitales Gold gesehen, weil es davon nur eine begrenzter Menge gibt und er nicht der Kontrolle einer Zentralbehörde unterliegt, was ihn weitgehend immun gegen Inflation macht.
»T« im Finanz-Wiki
Taproot
Taproot ist ein wichtiges Bitcoin-Upgrade und wurde im November 2021 aktiviert. Es beinhaltet eine neue Signaturtechnik, die mehrere Transaktionssignaturen zu einer einzigen zusammenfasst, was die Privatsphäre und Effizienz von Bitcoin-Transaktionen verbessert. Außerdem legt dieses Update die Grundlage für weitere technische Entwicklungen im Bitcoin-Netzwerk.
Teile-und-herrsche-Strategie
Das Prinzip »Teile und herrsche« ist schon uralt und ursprünglich eine Kriegslist, die versucht, eine große Gruppe in kleinere Grüppchen zu spalten, da sie zusammengeschlossen zu stark wären und eine Bedrohung darstellen könnten. Das sehen wir heutzutage oft in der Politik, im Management oder in militärischen Strategien, um Kontrolle und Macht zu behalten oder zu erweitern – kleine Gruppen lassen sich nun mal wesentlich besser beherrschen als große. Eine Teilungsstrategie ist zum Beispiel die Verbreitung von Fake News, aber es gibt auch noch einige andere, die du in meinem Blog-Artikel Machterhalt – Teile und herrsche (coming soon) findest.
Token
Es gibt unterschiedliche Blockchains in der Krypto-Welt – jede Blockchain hat ihren eigenen Coin und manche auch zusätzlich sogenannte Token. Es kann auf einer Blockchain sogar mehrere Token geben, die unterschiedliche Eigenschaften und Zwecke haben wie zum Beispiel die Bestätigung von Eigentumsrechten an Vermögenswerten (NFTs) oder sie dienen als eine Art Gutschein für bestimmte Dienstleistungen oder Produkte. Token werden häufig durch sogenannte Smart Contracts erstellt und verwaltet.
Trojanisches Pferd
Der Begriff »Trojanisches Pferd« kommt aus der griechischen Geschichte und ist eine Kriegslist, die der Legende nach den zehnjährigen Krieg zwischen den Griechen und Troja beendete. Da die Griechen die gut gesicherte Stadt Troja nicht mit herkömmlichen Methoden einnehmen konnten, bauten sie ein riesiges Holzpferd, das sie als Friedensangebot vor die Tore der Stadt stellten – doch darin versteckten sich dummerweise einige griechische Soldaten. Die Trojaner zogen das Pferd nichtsahnend durch die Stadttore und mussten entsetzt feststellen, dass die darin verborgenen Soldaten nachts herausstiegen, die Tore öffneten und die ganze griechische Armee einließen. Das lehrt uns, vorsichtig gegenüber »zu guten« Geschenken oder Angeboten zu sein und die Sache kritisch zu hinterfragen, bevor wir Fremdes oder Unbekanntes akzeptieren.
»U« im Finanz-Wiki
Use Case
Ein Use Case ist ein Anwendungsfall und beschreibt ein Szenario oder eine Situation, in der eine Kryptowährung bzw. ein bestimmter Token konkret eingesetzt werden kann, um ein Problem zu lösen oder ein Ziel zu erreichen. Er zeigt also, welcher Nutzen in der Praxis entsteht.
UTXO
Der UTXO (Unspent Transaction Output) steht im Grunde für das gesamte Bitcoin-Vermögen in unserer Wallet. Jedes mal, wenn wir eine Bitcoin-Transaktion durchführen, wird unser gesamtes Guthaben genommen, der Transaktionsbetrag inkl. Transaktionsgebühr abgezogen und die restlichen Sats (Anteile von Bitcoin) als UTXO zurück auf unsere Wallet überwiesen. Indem immer unser gesamtes verfügbares Bitcoin-Guthaben einbezogen wird, stellt das Bitcoin-Netzwerk sicher, dass jeder einzelne Bitcoin-Anteil (Sat) verfolgt und richtig zugewiesen wird, um Doppel-Ausgaben (Double-Spending) zu verhindern.
»V« im Finanz-Wiki
Volatilität
Unter Volatilität verstehen wir die Preisschwankungen eines Vermögenswertes wie Bitcoin, anderer Kryptowährungen, Aktien, Rohstoffe etc. Eine hohe Volatilität bedeutet, dass der Preis eines Vermögenswertes stark und unvorhersehbar über eine kurze Zeitspanne hinweg steigt und fällt, was auf hohe Risiken aber auch auf hohe Gewinnchancen hinweisen kann.
»W« im Finanz-Wiki
Wallet
Eine Bitcoin-Wallet ist eine digitale Brieftasche, um Sats (Untereinheit des Bitcoins) aufzubewahren, zu versenden oder zu empfangen. Sie enthält private Schlüssel (Private Keys), die den Besitz bestätigen und Bitcoin-Transaktionen autorisieren. Es gibt verschiedenen Formen von Bitcoin-Wallets. Dazu gehören Hot Wallets (Online) und Cold Wallets (Offline). Über HD-Wallets ist mit einem Seed die Verwahrung mehrerer Bitcoin-Adressen möglich.
Whitepaper
Das Bitcoin-Whitepaper wurde am 31.10.2008 von Satoshi Nakamoto über eine Mailingliste veröffentlicht, in der sich zahlreiche Fans der Kryptographie und Tech-Experten tummelten – es gilt als »Geburtsstunde« des Bitcoin. Dieses Whitepaper beschreibt das Konzept und die technische Umsetzung von Bitcoin als dezentrales, digitales Zahlungssystem mit der Blockchain-Technologie als Basis. Spannend: Der deutsche Theologe Martin Luther veröffentliche seine 95 Thesen, die grundlegend für die Trennung von Staat und Kirche waren am 31.10.1517 – also am gleichen Tag knapp 5.000 Jahre später. Trennt Bitcoin nun die Macht des Staats vom Geld?
»Z« im Finanz-Wiki
Zentralbank
Die Zentralbank eines Landes reguliert die Geldmenge sowie die Zinssätze und ist für die Ausgabe der jeweiligen Landeswährung zuständig. Sie gibt Geld und Kredite jedoch nicht direkt an die Menschen aus, sondern an Geschäftsbanken und andere Finanzinstitute, die dann wiederum Geschäfte mit uns als Endkunden machen. In vergangenen Krisensituationen haben Zentralbanken den Regierungen Kredite allerdings auch schon direkt zugeschustert – obwohl das eine eigentlich eine verbotene Staatsfinanzierung ist. Das passierte zum Beispiel in der Finanzkrise 2008, als Zentralbanken einfach die frisch herausgegebenen Staatsanleihen der Regierungen kauften und ihnen so zu neuem, nicht erwirtschaftetem Geld verhalfen. In diesem Zusammenhang hast du vielleicht schon mal die Aussage »Die drucken Geld aus dem Nichts« gehört.
Zinsen
Zinsen sind die Kosten für das Leihen von Geld. Üblicherweise ist das ein bestimmter Prozentsatz des geliehenen Betrags. Verleihst du Geld, bekommst du den ausgeliehenen Betrag am Ende der Laufzeit zurück, plus die Zinsen als Prämie. Hast du dich verschuldet, musst du deine Schulden plus Zinsen an den Geldgeber zahlen.
Zinseszins
Zinseszins ist der Effekt, bei dem Zinsen wiederum Zinsen erzeugen. Das bedeutet, dass nicht nur der ursprüngliche Geldbetrag, sondern auch die darauf anfallenden Zinsen im Laufe der Zeit weitere Zinsen abwerfen. Das führt zu einem exponentiellen Wachstum, das viele Menschen unterschätzen.
»1 – 9« im Finanz-Wiki
1923
Im Jahr 1923 erreichte die Hyperinflation der Weimarer Republik in Deutschland ihren Höhepunkt. Nach dem Krieg und den schweren wirtschaftlichen Belastungen durch die Reparationszahlungen des Versailler Vertrags verlor die damalige Währung (Mark) stark an Wert. Politische Unsicherheiten, mangelndes Vertrauen in die Wirtschaftspolitik und eine massive Ausweitung der Geldmenge verschärften das Problem zusätzlich und führten, als die Menschen bereits mit Schubkarren voller Geld zum Einkaufen gingen, schließlich zum vollständigen Währungszusammenbruch. Als neue Übergangswährung diente anschließend die durch Grundbesitz und Industrieanleihen gedeckte Rentenmark. 1924 folgte dann die Reichsmark, die auf einem Goldstandard basierte.
1971
Im Jahr 1971 besiegelte der damalige US-Präsident Richard Nixon die Aufhebung des Goldstandards. Das war das Ende des Bretton-Woods-Systems, das nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt wurde und bei dem die Währungen der beteiligten Länder mit einem festen Wechselkurs an den US-Dollar gebunden waren, der wiederum in Gold zu einem festen Kurs umtauschbar war. Eine tolle und detaillierte Ausführung hierzu findest du hier beim Blocktrainer.
21 Millionen
Die Zahl 21 Millionen ist die maximale Anzahl von Bitcoins, die es jemals geben wird. Diese Obergrenze wurde von Satoshi Nakamoto in das Bitcoin-Protokoll eingebaut und ist im Bitcoin-Code verankert. Das soll Inflation verhindern sowie den Bitcoin knapp und wertvoll halten – so ähnlich wie beim Gold.